EditorialLiebe Leserin, lieber Leser,lang ersehnt und endlich da, das neue Magazin ‚Good News‘ von boxoappiness, dem Verlag der ConAquila, Akademie für Coaching mit Musik, Klang, Gesang und Bewusstseinserhöhung. Nachdem ich international viele Jahre in der Geschäsführung tätig war, mich damals lange Zeit mit Bewusstseinsschulung, Musik, Meditation, Achtsamkeit, Yoga und Persönlichkeitsentwicklung beschäigte, gründete ich 2009 die ConAquila GmbH. Ursprünglich ging es dabei neben der ganzheitlichen Unternehmensberatung, den Trainings und Coachings auch darum, sich ausgiebig und tiefgründig mit allen Fragen der psychosozialen Gesundheit und der bewussten Gestaltung des eigenen Lebens zu beschäigen. Das schließt natürlich auch ein, in Grenzbereiche zu schauen, die in der modernen Welt häug leider immer noch belächelt werden. Ich denke zum Beispiel an die wundervollen Inhalte aus der transpersonalen Psychologie, aber auch an die morphogenetischen Felder, an spirituelle e-men wie die Stärke von Glauben oder das Vertrauen in die Schöpfung und das Gesetz der Anziehung. Ich bin davon überzeugt und werde immer wieder von der Realität bestätigt, dass wir unser Leben selbst gestalten. Nämlich mit unseren Schwingungen, mit der Energie, die zu einem großen Teil von unseren Gedanken und Gefühlen herrühren. Gerade in der jetzigen Zeit ist es wichtig, anzuerkennen, dass jeder von uns die Macht in sich trägt, sich von Propaganda und Angstmacherei zu entkoppeln. Angst lähmt, macht krank und unfrei. Zu wissen, dass wir ein wertschätzendes und freies Miteinander in einer friedlichen Welt leben können, ist befreiend. Dabei kommt es auf jeden Einzelnen von uns an. Es gibt viele kleine Stellschrauben, an denen wir drehen können, um positiv mitzuwirken. Wir können die Energie in uns und damit auch um uns her-um anheben, schon alleine, wenn wir tief ein- und ausatmen. Ruhen wir dabei auch noch in uns, wenn wir unser Tagwerk verrichten, und begegnen wir anderen mit Zuversicht und wohlwollender Freundlichkeit, dann stehen wir bereits in einem guten Leben. Einer der wertvollen Schlüssel für eine friedvolle Welt ist die Anerkennung der Einzigartigkeit eines jeden Menschen, auch unsere eigene. Jeder Mensch trägt wundervolle Gaben in sich, die, wenn sie noch nicht zum Vorschein gekommen sind, nur darauf warten, entdeckt und/oder verfeinert zu werden. In Good News möchten zahlreiche wundervolle As-pekte des Lebens mit Dir geteilt werden. Es sind das Gute, das Honungsvolle, das Schöne und viele andere Aspekte des Lebens, die wichtig für die Seele, für den Geist, für den Körper, und damit auch für die Gesell-scha sind. Wenn wir aufgrund nahrhaer Gedanken, positiver Gefühle und hilfreicher Informationen zur Gelassenheit und Freude kommen, erhöht sich unser Bewusstsein, und genau das benötigen wir dringend, um bei uns zu bleiben, nämlich in unserer Mitte. Im heutigen Magazin schreibe ich über emen, die Dir Impuls und Inspiration sein möchten. Darüber hinaus stelle ich Dir Menschen vor, die mich inspirieren und die ich für diese erste Ausgabe inter-viewen dure. Sie geben wertvolle Impulse mit der Nebenwirkung der Horizonterweiterung. Wir benden uns derzeit in einer weltweiten Krise, die ich gerne als Chance sehe, nämlich in ein komplett neues Zeitalter aufzubrechen, das von Frieden und gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Ich bin der Überzeugung, dass jeder Mensch, der jetzt gerade auf diesem Planeten lebt, seine persönliche Aufgabe hat. Mit diesem Magazin möchte ich dazu beitragen, die Welt, und wenn es auch nur ein kleiner Bereich ist, ein wenig schöner und heller zu machen. Und wenn Du selbst Artikel schreiben oder Werbung veröentlichen möchtest, dann fordere die Mediadaten an. Der Plan ist, dass wir gemeinsam gehen. Aus diesem Grund entschied ich mich auch dafür, die Ansprache mit einem wertschätzenden ‚Du’ zu gestalten. Somit hoe ich, 3
ImpressumAusgabe No 1, Nov/Dez/Jan 22,/23Erscheint vierteljährlichVerlag und HerausgeberConAquila GmbH boxofhappiness VerlagKlarweg 185399 HallbergmoosTel. +49 (0) 811 94800Fax. +49 (0) 811 94801E-Mail: info@conaquila.comWeb: www.conaquila.comSitz: 85399 HallbergmoosHerausgeber: ConAquila GmbHGeschäftsführung: Martina M. SchusterRegistergericht: Handelsregister B München, HRB 179949USt-Nr. (VAT-No): DE265651000Redaktionskontakt: info@conaquila.deAnsprechpartnerin: Martina M. SchusterBildquellen & Rechte: Folgende Bilder und Graken sind von Canva Pro lizenziert.. Die jeweiligen Copyright-Inhalber werden wie folgt aufgelistet. Jaguar von Groblerdu Preez, Getty Images, S. 2Dich mit all den Beiträgen ein Stück begleiten und inspirieren zu dürfen. Damit Dein Weg dadurch vielleicht heller als zuvor wird und von Vertrauen, Mut und Zuversicht spricht. Ich wünsche Dir Freude und schöne Erkenntnisse damit. Deine MartinaP.S.: Falls Du dieses Magazin nicht mit nach Hause nehmen kannst, dann bestelle es Dir einfach. Du zahlst lediglich Porto und Verpackung. Schreibe eine kurze E-mail mit Deiner Adresse an info@conaquila.de. P.P.S.: Um den Leseuss schön und so zu halten, verwende ich die maskuline und die feminine Form ab-wechselnd. Manchmal beides. Ich möchte damit auf jeden Fall alle Menschen unabhängig des Geschlechtes ansprechen.4Anney-Lier, Getty Images, S. 2Waterfall in forest, T_Mizugucchi, Getty Images, S. 6Happy Woman, mustafagull, Getty Images, S. 6Business woman, VioletaStoimenova, Getty Images, Signature, S. 7Woman walking over jungle bridge, Stefane Bidouze, S. 9Sun rising over mountains, Asergieiev, Getty Images Pro, S. 11Woman with crystal. janiecbros, Getty Images Signature, S. 13Soul song Collage, Canva Pro, S. 14, 15Exuberant young woman, stockfour, Getty Images, S. 16Active happy woman, Tinatin1, Getty Images Pro, S. 17Calm woman relaxing, zkes, Getty Images Pro, S. 18Girl relaxing, shironosov, Getty Images, S. 19Ice Hockey, GoodLifeStudio, Getty Images Signature, S. 21Natural beauty, g-stockstudio, Getty Images Pro, S. 25Orange watercolor blob, MOKO22, S. 26Woman in Crafting Work, SeventyFour, Getty Images, S. 27Watercolor organic shape element, sketchify, S. 27Messy palms, sparklestroke, S. 30, 31Business Coach, scyther5, Getty Images Pro, S. 32Attractive middle age woman, Szepy, Getty Images, S. 32Woman relaxing, macniak, S. 35, Mikel M. de Osaba, S. 37Pink Peony ower, Floral Deco, S. 38Leaves, With Faith & Love, S. 38, 39Floral Decor, New Africa studio, S. 39, Woman, Dean Drobot, S. 40
5InhaltEditorial 3Impressum 4Coaching stärkt 7AuditiveCoaching© 12Heilsames Besingen 13Über Musik, Klänge & Gesang 14Deine Stimme ist magisch 16Mit Hypnose zur Stressreduktion 18Der Weg zur ganzheitlichen erapie 20Der Mann mit den goldenen Händen 21Über das ema ‚Die Berufung nden‘ 26IKIGAI - Ein Grund zum Sein 29Kann man mit Tieren sprechen? 30Beruich in die Selbständigkeit 32Kennst Du Hygge? 35Über das Prinzip der Achtsamkeit 38Yoga soll Dir Freiheit schenken 41Inneneinsichten durch Meditation 44Shodo - Treen mit Junko Baba 46Dein Atem macht Dich stark 51Solfeggio Frequenzen für Chakren 53Selbstreexion 54Über das Wesen der Stille 56Du darfst loslassen 58Frohe hyggelige Weihnachten 60Manifestiere Dein Wunschleben 66Woman, hobo_018, Getty Images, EnryKun, S. 40Meditation, Asia Images, Group, 44Portrait of a woman, Billion Photos, S. 52Woman meditatiing, Nickolya, Getty Images, S. 53Make your me-time, jeffbergen, Getty Images Signature, S. 54Winter landscape, alex_ugalek, Getty Images, S. 56Line Art Face, Gold_Finch_Studio, S. 57Burning paper, Anan Kaewkhammul‘s Images, S. 59Variety of candles, katerinamorozovaphotos, S. 60Winter hygge, EnryKun, S. 62Grak Elemente von Canva Pro, S. 63Happy woman, pixelt, Getty Images Signature, S. 67Winterlandscape, alex_ugalek, Getty Images, S. 69Happy woman, pixelt, Getty Images Signature, S. 69Eucalyptus, shironagasukujira, Getty Images, S. 70, 71Private Bildquellen:Haftungsausschluss: Wir übernehmen keine Haftung aus den uns zur Verfügung gestellten Bildquellen. Martina M. Schuster, S. 3Andrea Waizenegger, S. 20Andy Hüppi, S. 21, 22, 24Martina M. Schuster, 30,Nicole Bürgi, S. 31Christian Schranner, FreisingS. 41Peter Martin, Freising 43Junko Baba, S. 46, 48, 50
Gute Coaches sind gefragt, denn Coaching kann sehr gesundheitsfördernd sein, und nicht nur das. Allerdings, und das ist unbedingt vorweg zu schi-cken, ist Coaching keine erapie, sondern es be-ndet sich außerhalb der Heilkunde. Daher geht es also nicht um Krankheit oder Heilung. Das ist die Aufgabe der Heilpraktiker und Ärzte. Doch so manch ein Coaching hat schon bei dem einen oder anderen Menschen verhindert, dass sich Belas-tungsstörungen manifestierten. Warum? Betrach-ten wir zunächst einige Gesundheitsdenitionen. Nach dem Philosophen Friedrich Nietzsche ist Ge-sundheit „[…] dasjenige Maß an Krankheit, das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäi-gungen nachzugehen.“ Eine solch niedrige Mess-latte anzulegen ist für den modernen Menschen nicht mehr denkbar – obgleich viele so leben. Das deutsche Bundesministerium für Bildung, Wissen-scha, Forschung und Technologie legte 1996 fol-gende Denition fest:„Gesundheit wird als mehr-dimensionales Phänomen verstanden und reicht über den ‚Zustand der Abwesenheit von Krankheit‘ hinaus.“Die Gesundheit betrit die körper-liche, geistige und soziale EbeneDie Weltgesundheitsorganisation WHO sagt hierzu noch mehr, nämlich, dass die Gesundheit des Men-schen „[…] ein Zustand des vollständigen körper-lich, geistig und sozialen Wohlergehens (ist) und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebre-chen.“ Die Gesundheit betri also die körperliche, die geistige und die soziale Ebene gleichermaßen.Resilienz ist wichtig für uns alleResilienz spielt eine wichtige Rolle in unserem Leben, privat und beruich. In einer Zeit, in der psychische Belastungsstörungen immer häuger aureten, muss zusehends mehr darauf geachtet werden. Was aber ist Resilienz? Eigentlich kommt der Begri aus der mechanischen Lehre und be-schreibt die Toleranz eines Systems. Das Wort selbst kommt aus dem lateinischen ,resilire‘ und bedeutet zurückspringen, abprallen, zu deutsch in 7
etwa ,widerstandsfähig’. Resilienz ist die Fähigkeit eines Systems, mit Veränderungen umgehen zu können. Ein anschauliches Beispiel für Resilienz ist die Fähigkeit eines Stehaufmännchens. Es kann sich aus jeder beliebigen Lage wieder aufrichten und kehrt nach einer Störung immer wieder zum Grundzustand zurück, indem es sich wieder ein-pendelt. Doch aufgepasst, manchmal wird es auch den Stehaufmännchen zu viel.Die Selbstregulation als Folge der SelbstreexionUm resilient zu sein, müssen wir in der Lage sein, uns selbst zu regulieren. Man nennt das die ‚Selbst-regulation‘. Selbstregulation bedeutet, dass wir unsere eigenen Gedanken, Gefühle, Motive und Handlungen so regulieren können, also so verän-dern können, dass es uns möglich ist, für die je-weilige Situation gute Entscheidungen zu treen. Nur mittels Selbstreexion können wir uns selbst regulieren. Klar, denn zunächst müssen wir erken-nen, was da gerade in uns und um uns vor sich geht. Es geht dabei auch um das Wahrnehmen und den zielgerichteten Einsatz der eigenen Fähigkeiten. Selbstregulation ist ein wichtiges Ziel im Coaching selbst. Denn die Klienten kontaktieren aus einem bestimmten Leidensdruck eine Coachin. Und hier spielt ein weiterer Begri eine Rolle, nämlich die Volition. Volition als Voraussetzung der ZielerreichungDie Volition ist die bewusste, willentliche Umset-zung von Zielen und Motiven in Resultate und zwar durch zielgerichtetes Handeln. Manchmal müssen wir gewisse Barrieren überwinden, um zu unserem Ziel zu gelangen. Und hierzu benöti-gen wir Willenskra. Diese ist uns allen bekannt, vor allem dann, wenn sie uns fehlt, dann, wenn wir müde, antriebs- und motivationslos sind. Man nennt die Willenskra auch Volition. Und die spielt in Führungsfragen eine wichtige Rolle, denn dort müssen strategische Ziele nicht nur auf die operati-onale Ebene herunter gebrochen, sondern am Ende des Tages auch erreicht werden. Aber sie spielt auch im privaten Bereich eine große Rolle. Denn für vie-le Menschen gilt es, die für sie richtigen Entschei-dungen zu treen, um Ziele zu erreichen, die man sich gesteckt hat. Um diese zu erreichen, ist natür-lich der Wille wichtig.Stress und VolitionStress wirkt sich sofort auf unseren geistigen, emotionalen und körperlichen Zustand aus und beeinusst damit unser gesamtes Wohlbenden und Lebensgefühl. Die negativen und belastenden Emotionen wirken störend auf den Herzrhythmus und das vegetative Nervensystem. So entsteht eine Inkohärenz, oder Disharmonie, die auf der kör-perlichen Ebene zum einen bewirkt, dass sich die Blutgefäße verengen und der Blutdruck ansteigt, so dass es bei andauerndem belastenden Zustand zu Bluthochdruck kommen kann. Dadurch erhöht sich das Risiko für Schlaganfälle und Herzerkran-kungen.Zum anderen bewirkt die Produktion von Stresshormonen wie Kortisol, dass gleichzeitig der DHEA(Wohfühlhormon)-Spiegel sinkt, der aber ein wichtiger Mitspieler für ein gesundes Immun-system ist. Wenn Stresshormone im Blut sind, ist der Mensch biologisch auf Flucht programmiert und alle Funktionen, die er für ein gesundes aus-geglichenes Leben benötigt, laufen auf Sparam-me. Das ist auch der Grund, warum nicht nur das Sprachzentrum bei Stresssituationen eingeschränkt ist, sondern sowohl unsere Denkfähigkeit als auch die Kreativität. Aber, und jetzt kommt das ent-scheidende Kriterium, für eine wirkungsvolle Voli-tion, für unsere Willenskra also, ist Vorstellungs-kra eine wichtige Voraussetzung. Wenn sich der Mensch zum Beispiel nicht (mehr) vorstellen kann, wie das Zielergebnis aussehen soll bzw. welche al-ternativen Wege bei Prozessabweichungen zu ge-hen sind, so wird fast jedes Projektam Ende schei-tern. Das gilt auch im privaten Bereich. Die gesamte Kra, die der Mensch dann eingesetzt hat, verpu, da sie aufgrund mangelnder klarer Vorstellung und Denkfähigkeit weder fokussiert noch entsprechend kanalisiert werden konnte.Eingeschränktes Denken und emo-tionale Ausbrüche bei StressGeistig führt anhaltender Stress dazu, dass das Den-ken eingeschränkt wird, der Mensch ist schließlich auf Flucht und Gefahr programmiert. Mit dieser hormonellen Mischung im Blut kann der Mensch schwerlich den Nobelpreis bekommen, d. h. kla-res oder lösungsorientiertes Denken fällt extrem schwer. Menschen funktionieren dann nur noch auf Basis von alten Überlebensprogrammen. Somit werden Fehler gemacht, Gefühle der Unzulänglich-keit im Beruf und im privaten Leben stellen sich ein, was zur weiteren Steigerung des Stressempn-8
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dens führt. Eine Abwärtsspirale beginnt. Du kennst das vielleicht. Aufgrund mentaler Überlastung neigt der Mensch dann nicht selten zu unkontrol-lierten emotionalen Ausbrüchen. Letztendlich stellt sich das Gefühl der Fremdsteuerung ein und der Betroene hat das Gefühl, keinen Abstand mehr zu den belastenden Ereignissen zu haben, so dass er sich schließlich völlig mit ihnen identiziert. Im-mer wieder die gleichen Gedanken und inneren Dialoge drehen sich im Kreise, begleitet von Ge-fühlen, gehetzt und fremdbestimmt zu sein sowie Angst und Honungslosigkeit. Von Lebensfreude ist dann keine Spur mehr.Life und Business Coaching stärkt den Menschen durch zahlreiche InterventionenDer Mensch gerät so in Spannungszustände, die gerade im Life und Business Coaching durch be-stimmte Interventionen aufgelöst werden. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten und jeder Coach hat seine Spezialitäten. Allgemein wirken struktu-riertes und analytisches (z. B. bei Karriereplanung, Zeitmanagement) als auch kreatives, rezeptives und intuitives Vorgehen (bei Sinnndung, Blo-ckadenlösung) je nach Gegebenheit und Aufga-benstellung wegweisend. Manchmal werden auch psychologische Prole eingesetzt. Schaut man sich das Ziel des Coachings an, so versteht man auch die zunehmende Wichtigkeit eines Coachings. Denn das Ziel ist nämlich gerade häug die Förderung der Selbstreexion und das Erreichen der selbst-gesteuerten Verbesserung der Wahrnehmung, des Erlebens und Verhaltens des Klienten. Durch die gemeinsame Arbeit soll er an Klarheit, Handlungs- und Bewältigungskompetenz gewinnen. Coaching ist eine handlungsorientierte hilfreiche Interaktion. Dadurch sollen Veränderungs- und Selbsterkennt-nisprozesse ermöglicht werden. Die ganzheitlich umfassende zentrale Auassung des Coachings ist, dass jeder Mensch bereits über alle Ressourcen ver-fügt, die er benötigt, um seine Anliegen zu lösen. Wir sprechen hier vom humanistischen Menschen-bild. Das trägt obendrein dazu bei, dass durch die Findung der eigenen Ressourcen und Lösungen das Selbstwertgefühl gesteigert, und somit das Gefühl der Selbstwirksamkeit gestärkt wird. Und dieses ist für die Volition und Resilienz extrem wichtig.Die Aspekte der Gesundheit wer-den im Coaching bedientZu guter Letzt möchte ich noch auf die Bereiche der Gesundheit eingehen. Diese betreen laut WHO nun die körperliche, die geistige und die soziale Ebene. Das sind genau jene Bereiche, mit denen sich auch das Coaching beschäigt. Du magst nun wahrscheinlich monieren und sagen, der körper-liche Aspekt wäre nicht involviert. Auf den ersten Blick magst Du Recht haben, aber schaut man genau hin, dann betri Coaching meist auch die Gesundheit unseres Körpers. Erstens gibt es viele Coaches – auch mich – die Stressbewältigungs-coachings anbieten, und da werden neben all den kognitiven Methoden auch Atemtechniken, diver-se Entspannungsübungen oder meridianbasierte Klopechniken eingesetzt, die zuallererst die kör-perliche Ebene involvieren. Aber auch wenn eine Coachin nur kognitive Methoden einsetzen würde, so wird sich dies, wenn diese dann greifen, auch auf den Körper auswirken. Denn in die Handlung kommen, Honung und Zuversicht haben, hat noch keinem geschadet, sondern stets den Men-schen gestärkt.Vielleicht fragst Du jetzt, was denn nun mit der sozialen Ebene sei. Meine Antwort: ein zufriedener Mensch, der sich selbst wieder als selbstbestimmtes und zufriedenes Mitglied in der Gesellscha wahrnimmt, hat meist keine Probleme mit seinem sozialen Umfeld und umgekehrt. Fa-zit: Coaching ist gesundheitsfördernd und deshalb sind gute Coaches wichtig. z10
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AuditiveCoaching© Coaching mit Musik, Klang und GesangWeil die Musik mit all ihren Facetten die Sprache ist, die weltweit alle Menschen bis in die Grundfes-te ihrer Seele sprechen, bietet sie eziente und ef-fektive Möglichkeiten, uns durch Melodien, Klänge und Gesänge zu begleiten, damit wir wieder ho-nungsvoll, ressourcen- und lösungsorientiert ins gewünschte Handeln, Denken und Fühlen kom-men. Die Musik hat in meinem Leben von frühes-ter Kindheit an eine wichtige Rolle gespielt. Sie in meinen Coachings zu integrieren, entschied ich 2010 ganz bewusst, nachdem ich in Bologna wäh-rend einer internationalen Fortbildung mit circa 150 Teilnehmern ein Experiment wagte. Die ese war, dass der Mensch Gefühle durch Musik, Klän-ge, Töne erzeugen kann, ohne dass ein entspre-chendes Erlebnis unmittelbar vorausgehen muss. Die Arie ‚Lascia‘ von Händel, welche ich sang, versetzte meine Kolleginnen und Kollegen in jene tiefe Traurigkeit, die diesem Lied innewohnt. Im unmittelbaren Anschluss leitete ich das Plenum an, mit mir ‚Let it be‘ zu singen, um das entstandene Gefühl wieder loszulassen. Nicht nur das miteinan-der Verwoben sein im Klang, sondern auch und vor allem die Wirkung der Stimme in der Emotionali-tät zu spüren, war für alle überwältigend. Die meis-ten Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten längst vergessen, dass sie sich mit der Stimme nicht nur verbal, sondern auch klanglich ausdrücken kön-nen. Im Austausch untereinander kamen wunder-volle Erkenntnisse zur Sprache und ich bin immer noch tief dankbar für dieses Erlebnis. Für mich war damit klar, dass ich das Coaching mit Musik, Klang und Gesang nun forcieren werde und fünf Jahre später entschied ich, diese Methode auch an andere Coaches weiterzugeben. Das AuditiveCoaching© integriert die unerschöpichen Möglichkeiten der Musik in das moderne Coaching. Maßgeblich dabei waren die zahlreichen Möglichkeiten aus der Mu-sik- und der Klangtherapie, aus dem Gesang, der Wahrnehmungspsychologie, der positiven Psycho-logie und aus vielen Disziplinen mehr. Es kann bei nahezu allen Anliegen, ob im privaten oder auch im beruichen Bereich, eingesetzt werden. Hierzu wurde das Buch ‚AuditiveCoaching© – Einfüh-rung in eine neue Methode mit uralten Wurzeln‘ veröentlich. Der Inhalt soll den Leserinnen und Lesern einen Einblick über die Wirkung der viel-fältigen Möglichkeiten der Integration von Musik, der Stimme, des Gesanges, der Klänge allgemein ins Coaching geben. Die Lektüre ist für alle inter-essierte Menschen aber auch für solche gedacht, die sich mit dem Gedanken befassen, Coach zu wer-den und hierbei musikalische Ressourcen einsetzen wollen. Willkommen sind auch bereits praktizie-rende Coaches, die mehr Kreativität und Leben in ihre Sitzungen bringen möchten. Anzumerken sei an dieser Stelle, dass sich Nicht-Musiker oder Ama-teurmusiker im AC leichter tun als professionelle Musiker. Denn es geht hier nicht um Perfektion, sondern um spielerische Natürlichkeit und emotio-nalen Ausdruck ohne zu performen. Und da muss so mancher wieder „back to the roots“. z12Vorstellung des gleichnamigen Buches Im Buchhandel erhältlich. Softcover. Seiten: 196 , ISBN: 9783745005646, 19,90 €.
13Bekanntlich lässt uns das Singen freier und zufrie-dener werden. Es ist eine heilsame Angelegenheit, ob Du unter der Dusche, im Auto oder im Chor singst. Die Wissenscha hat mittlerweile mehrfach belegt, dass das Singen gesundheitsförderlich ist. In vielen alten Gesängen und Liedern wirkt das Wissen um die heilsamen, ja, ordnenden Kräe bestimmter Tonintervalle und Harmonien. Beim Tönen und Singen erzeugen wir Schwingungen, die wir auch direkt spüren können. Dadurch kön-nen Körper als auch Seele an ihren harmonischen Urzustand erinnert werden und leichter zu diesem zurückkehren. Hierfür ist das Besingen eine wun-derbare Möglichkeit, die es übrigens schon seit Urzeiten gibt. Es ist eine intuitive Klangbehand-lung mittels Stimme und dient der Aktivierung der eigenen natürlichen Selbstheilungskräe, der persönlichen Weiterentwicklung, dem Erkennen des eigenen Wesenskerns, dem Verändern von Ver-haltensmustern und vielem mehr. Heilsame Ergeb-nisse hinsichtlich des Empfangenden stellen sich ein, wenn die Sängerin sich in ein Gefühl der Lie-be, Dankbarkeit und Wertschätzung begibt. Diese Vorbereitung ist erforderlich für die Stimmgeben-den und somit Voraussetzung für das Besingen. Dadurch wird eine wertvolle Oenheit erzeugt, die es zulässt, dass sich der Singende komplett auf die Energie des Besungenen einlassen und sich führen lassen kann, um dem Klienten intuitiv genau das klanglich zu geben, was gerade gebraucht wird. Die Schwingung der Liebe, Dankbarkeit und Wert-schätzung kann sich auf alle lebenden Organismen förderlich auswirken. Basis des Besingens ist, wie bereits angedeutet, dass sich die Sängerin aus dieser oenen Grundhaltung heraus auf den Klienten ein-stellt. Sie fühlt sich ein, nachdem jener eine ange-nehme Position (sitzen, liegen, oder stehen) gewählt hat. Sobald sich also die Sängerin auf das Anliegen und den Klienten eingestellt hat, lässt sie sich von ihrem inneren Gefühl leiten und beginnt zu tönen oder zu singen. Dabei können Melodien entstehen oder Mantren erscheinen. Eine höchst individuelle, heilsame und fast schon magische Angelegenheit. Das Besingen wirkt bei vielen Menschen wie eine Klangdusche. O empnden die Besungenen eine Erleichterung und fühlen sich stärker mit ihrer eignen Kra verbunden. Auch Entspannung und Leichtigkeit stellen sich ein. Häug wird berichtet, dass sich festgefahrene Situationen gelockert und aufgelöst haben, oder als schwer empfundene Emo-tionen transformiert wurden. Auch berichten die Besungenen, dass sie sich besser spüren können, oder dass sich Beziehungen zu anderen Menschen positiv verändert haben. Eine schöne Variation ist es auch, sich mit seinem eigenen Namen besingen zu lassen. Dies kann bewirken, unabhängiger von dem zu werden, was andere in einem sehen, sich selbst mehr anzunehmen und stärker zu sich selbst zu stehen. Das Besingen zu beschreiben ist nicht einfach. Man muss es selbst erlebt haben, um zu verstehen, denn es ist irgendwie magisch. zHeilsames Besingen
Über Musik,Klänge &Gesänge
Über Musik,Klänge &GesängeLiebst Du Musik? Falls ja, dann geht es Dir wie mir und vielen anderen, ja fast allen Menschen dieser Erde. Auch wenn Du nicht selbst musizierst, teilst Du mit mir bestimmt auch die Auassung, dass die Klänge besondere Wirkungen auf uns Menschen haben können. So kann uns Musik in besonderen Phasen zum Beispiel erheben und begleiten, ob wir nun traurig oder gerade frisch verliebt sind, sie kann auch Energie vermitteln, wenn wir eine extra Portion brauchen. Darüber hinaus will ich unbedingt auch die Spiritualität erwähnen, die mit der Musik, den Klängen und dem Singen verbun-den sein kann. Klänge, Schwingungen, Frequenzen sind nicht nur wesentlich im Leben der Mensch-heitsgeschichte, sondern sie sind maßgeblich und essentiell, was die Schöpfung an sich angeht, denn alles schwingt. Solche emen werden Dir in die-sem Magazin regelmäßig begegnen. Ein besonde-res Augenmerk gilt der eigenen Stimme, denn diese ist eine immense Ressource, die Du stets nutzen kannst. Sie ist nicht nur heilsam, sondern sie ist die Manifestiererin schlechthin.Was ist Musik? Wie können wir sie denieren? Der Begri ‚Musik‘ orientiert sich hier in diesem Ma-gazin und somit auch in den AuditiveCoaching©-Sitzungen nach folgender Denition: Musik ist klingender und wahrnehmbarer Schall, mittels dessen Empndungen, Situationen oder ähnliches ausgedrückt werden können. Wir alle kennen Mu-sikstücke, die uns in tiefer Trauer ein Stück des Weges begleitet haben. Oder wir kennen solche, die uns automatisch in eine wunderbare Stimmung bringen. Denken wir doch einmal an die erste gro-ße Liebe. Gut möglich, dass da bei Dir, genau jetzt, solche Songs in Dein Bewusstsein dringen. Viel-leicht ist es eine gute Idee, wenn Du jetzt über die Weihnachtsfeiertage, oder wenn die Abende länger werden und sich die eine oder andere Sorge bei Dir meldet, Deine Songs wieder hervorholst und jene hörst, die Dich emotional höher schwingen lassen. Musik, ein Phänomen menschli-chen ErlebensMusikvorlieben sind individuell und unsere ei-genen Klänge, unsere Stimme und unsere Töne, sind wie ein Fingerabdruck. Absolut einzigartig und vollkommen individuell. Es ist aber auch das aktive Musizieren, durch das ein Individuum mit seinem ganz eigenen individuellen Charakter sei-ne Emotionen, Gefühle und/oder Situationen ausdrückt. Unabhängig davon, ob wir nun selbst musizieren oder nur Musik hören, Musik wird so zum Phänomen menschlichen Erlebens, und das ist immer sehr individuell. Die Musikpsychologie selbst beschäigt sich mit den folgenden drei un-terschiedlichen Daseinsebenen der Musik: Zum ei-nen wird die Musik als extern kodierte Information (gedruckte Noten) bezeichnet. Zum anderen sieht man in der Musik auch die akustische Struktur, d. h. Musik ist ein physikalisches Schallereignis, bei dem Klänge als Wellen durch Lu oder ein ande-res Material geleitet werden. Und schlussendlich ist die Musik, so wie wir sie erleben und so wie ich sie in meinen Coachings ansetze, ein Phänomen menschlichen Erlebens. Das bedeutet, dass Musik über das sinnliche Wahrnehmen mittels unserer Ohren mit all seinen wunderbaren Funktionen hi-nausgeht. Sie wird zwar zunächst über das auditive System aufgenommen, doch nach der Verarbeitung wird sie schließlich zum Erleben, und hierbei spie-len die Emotionen und Gefühle eine große Rolle. Und wusstest Du, dass die Musik, die Klänge, die Gesänge dort verarbeitet werden, wo auch unsere Gefühle sind? Nämlich im limbischen System. Des-halb wirken Klänge, Gesänge, die Musik dort, wo Worte nicht hinkommen. z15
16Deine Stimme ist besonders. Sie ist individuell und einzigartig. So wie Du. Individualität wird stark durch unseren Sound ausge-drückt. Der kommt nämlich aus Deinem Inneren und dringt von dort nach draußen. Dein Innenleben wird von vielen Aspekten ge-prägt, wie zum Beispiel von Deinen Einstellungen gegenüber dem Leben und den Menschen, von besonderen Situationen, die Du erlebtest, von Deinen Gefühlen und auch von Deinen körperli-chen Bendlichkeiten. Das alles macht Deine Stimmung aus, die sich in Deinem Inneren bildet und sich nach draußen, Deinen Mitmenschen gegenüber als ‚Sound‘ ausdrückt. ‚Stimme’ kommt schließlich von ‚Stimmung‘. Über Deine Stimme wird das, was in Dir ist, hinaus transportiert. Der Mensch oenbart sich so in sei-nem gesamten Wesen, das gilt für alle Menschen gleichermaßen.In der Stimme steckt die Energie des Lebens In der Stimme ist die Energie des Lebens enthalten. Denn diese wird durch das Ausatmen nach außen getragen. Dem Ausatmen folgt das Einatmen, welches unsere Lebensenergie bedeutet. Ohne Atem können wir nicht leben. Wenn wir nun zum Beispiel singen, entfalten wir reine Lebensenergie, wir bringen uns in eine beson-dere Schwingung, physisch wie psychisch. Es liegt hier also eine mehrdimensionale Wirkung vor.Original sein statt KopieViele Menschen singen nicht mehr. Und jene die singen, imitie-ren nicht selten ihre Lieblingsinterpreten. Es scheint fast so als ob unser großes Bestreben die Imitation von ‚Auserwählten‘ sei, de-nen wir mit Fleiß nacheifern. Viele möchten so erfolgreich sein, wie die schönen und reichen Menschen in Film und Fernsehen.
Nicht wenige schauen zu Menschen auf, die Milli-onen verdienen und ihre wirtschaliche und somit auch politische Macht zur Schau tragen oder im Verborgenen ihre Fäden ziehen. Ich beobachte er-wachsene Frauen, die mit ihren Töchtern Casting-shows ansehen und im Urteilen, wer schön ist und wer nicht, schwelgen. Hier wird jungen Menschen schon beigebracht, so sein zu wollen wie andere und das Gefühl vermittelt, dass sie nicht gut genug sind, wie sie sind. All dieses Streben führt nicht zu uns selbst. Es verführt sein eigenes Sein dazu, sich nicht entwickeln zu wollen und stattdessen die Le-bensenergie damit zu vergeuden, wie Kopien zu le-ben. So kommt keiner von uns zu seinem Wesens-kern. Wir entmachten uns selbst. Nutze also Deine eigene Macht und hole sie Dir zurück. Erhebe Dei-ne Stimme! Stimme für Dein Leben! Sei ein Vorbild für andere, und vor allem für Deine Kinder. Du bist ein Original und Deine Stimme hil Dir dabei, dies zu leben. Mache Deine Stimme zu Deiner Freun-din, zur Begleiterin, zum Werkzeug für ein gesun-des und erfülltes Leben. Ja, Du manifestierst Dein Leben letztendlich auch mit Deiner Stimme. Nutze sie also ab sofort ganz bewusst.Beginne einfach, egal wieEinfach singen, die Stimme wieder spüren, sie zur Stimmungshebung, zur Grenzziehung, zum Ein-fordern von Rechten, zur Schmerzlinderung, zur Lebensweichenstellung etc. einzusetzen, ist ein wunderbarer und gesunder Start in ein kravolles Leben. Deine eigene Stimme ist mächtig und kra-voll, auch wenn Du eine zarte Stimme hast. Selbst die leiseste Stimme trägt ein großes Potenzial in sich. Und so ganz nebenbei, nicht umsonst wird in totalitären Systemen nur das Singen von ganz be-stimmten Liedern erlaubt, alles andere ist verboten. In einigen patriarchalischen Gesellschasstruk-turen kann man sogar sehen, dass Frauen einge-schränkt werden, ihre Stimme zu erheben, es wird ihnen nicht selten das Singen von kravollen, fröh-lichen und beschwingten Liedern verboten. Dage-gen wird jedoch das Jammern und hilose Klagen unterstützt. Warum wohl?Dein authentisches Selbst kannst Du spüren und hörenSich ganz bewusst mit der Stimme zu beschäigen ist eine der ezientesten Methoden zur Entwick-lung eines authentischen Selbst. Es stärkt die At-mung, fördert die Durchblutung, intensiviert die Verbundenheit mit sich selbst und der Außenwelt, löst Blockaden aus der Vergangenheit, wir lernen, besser Grenzen zu setzen und vieles mehr. Dabei gelangen wir so einfach und leicht zu einem inne-ren Gleichgewicht. Und noch was: Die natürliche Selbstliebe, die in uns wohnt, aber doch häug so sehr gesucht werden muss, wird geweckt.Deine Stimme ist magisch Deine eigene Stimme ist stark, magisch und sogar göttlich, im Sinne der Schöpferkra, denn alles schwingt. Bringe die äußere mit der inneren Stim-me in Einklang. Erhebe Deine Stimme und lebe! Wie? Singe zum Beispiel jeden Morgen für ein paar Minuten mindestens eine Woche lang einfach nur ‚AAAAHHHH‘ und jeden Abend ‚OM‘. Du wirst rasch positive Änderungen spüren. Namasté.z17
Mit Hypnose zur Stressreduktion ‚Stress‘ ist ein vielbeschriebenes ema. Es füllt Bi-bliotheken und hat zahlreiche Forscher weltweit in ihren wissenschalichen Untersuchungen beschäf-tigt, und um ein Vielfaches mehr Menschen nicht schlafen lassen. Im Laufe der letzten Jahre gab es mehrere Ansätze, Stress allumfassender zu de-nieren. So entstanden unter anderem die verschie-denen transaktionalen eorien, die allesamt das komplexe Zusammenspiel von persönlichen Fak-toren und Umweltbedingungen für die Entstehung von Stress als verantwortlich betrachten. Diese eorien werden in der heutigen Stressforschung als Basis hergenommen. Die inhaltliche Aussage ist dabei folgende: Eine Situation wird erst dann als bedrohlich bzw. stressauslösend bewertet, wenn der Mensch seine eigenen Ressourcen, diese Situation erfolgreich zu bewältigen, als nicht ausreichend einschätzt. Somit geht es hier um die subjektive Einschätzung der Person bezüglich ihrer Ressourcen, ihrer Ge-danken und Gefühle.Und schon wird deutlich, warum eine Situation für den einen Menschen bedrohlich, für den an-deren dagegen eine zu bewältigende Herausforde-rung ist, einen anderen wiederum lässt das kalt. Es geht um die innere Einschätzung „Schae ich das oder nicht? Verfüge ich über die Ressourcen, die ich hierzu benötige?“ Falls diese Frage verneint wird, folgt z. B. eine weitere Frage: „Kann ich mir die Ressourcen von außen besorgen?“ Dabei geht es um typische Ressourcen wie Wissen, Kenntnis-se, Fähigkeiten, Zeit, nanzielle Mittel, emotionale Stabilität, Erfahrung mit Koniktlösung, rhetori-sche Kenntnisse. Das alles ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Du kannst hier also erken-nen, dass Stress nicht als linear berechenbarer In-put oder Output gesehen werden kann, sondern es liegt eine Transaktion zwischen der Situation und der betreenden Person zugrunde. Es besteht also eine Verbindung zwischen einer sich verändern-den Situation und einer fühlenden, denkenden und handelnden Person. Diese Anschauung beschreibt sehr gut die Realität und macht uns sehr deutlich, dass wir es einfach sein lassen dürfen, über andere meinen, urteilen zu können, wenn sie oder er eine Stresssituation anders einschätzt als wir selbst.Hypnose, was ist das?Der Begri ‚Hypnose‘ kommt vom griechischen Wort ‚hypnos‘, was ‚Schlaf ‘ bedeutet und wurde um 1840 von Dr. James Braid, einem schottischen Arzt, geprägt. Entgegen der landläugen Meinung ist Hypnose kein Zustand des Tiefschlafs. Sie beinhal-tet die Induktion eines tranceähnlichen Zustands. Wenn die Klientin oder der Klient sich darin be-ndet, bendet sie oder er sich tatsächlich in einem erhöhten Bewusstseinszustand und konzentriert sich vollständig auf die Stimme des Hypnotiseurs. In diesem Zustand soll das Bewusstsein umgangen werden, um gewisse Blockaden oder gewünschte Lebensstiländerungen leichter in den Lebensalltag Funktioniert das? Ja!18
zu integrieren. Wenn der Körper während des ent-spannten tranceähnlichen Zustands der Hypnose von der bewussten Kontrolle befreit wird, wird die Atmung langsamer und tiefer, der Puls sinkt und die Stowechselaktivität sinkt ebenfalls. Das alles ndet dann statt, wenn unsere Gehirnwellen im etazustand sind (Frequenz 0.5 bis 3 Hz). Wenn Du träumst, in tiefer Hypnose bist, meditierest oder in ‚the zone‘ beim Sport bist, dann bist Du in eta. In diesem Zustand liegt ein Großteil Deines unter-bewussten Potenzials und das Unterbewusstsein ist dann dominant. Was viele vielleicht nicht wissen: Kinder zwischen 2 und 5 Jahren sind sehr häug im etazustand, sie scheinen den Eltern daher o wie in Trance zu sein und sind eher nach innen gerichtet. Kleine Kinder saugen meist das auf, was ihnen gesagt wird und was sie sehen. So sind die Geschichten über den Osterhasen genauso real, wie die Vorwürfe der Mutter, dass sie wegen des Kindes beispielsweise nicht mehr zur Arbeit gehen kann. In dieser Phase haben bestimmte Sätze und auch Verhaltensweisen eine hypnotische Wirkung. Zum Beispiel wäre zu nennen:• Ein Junge weint nicht. • Ein Mädchen muss hübsch sein.• Du bist schuld, weil ich jetzt traurig bin.• Du machst Deine Mutter sehr traurig, wenn Du nicht gehorchst.• Deine Schwester ist viel eißiger und schlauer als du. • Du bist Mamas schlaues Mädchen.• Sei nicht so laut.Hier können wir erkennen, warum alte Glaubens-sätze, die sich als hinderlich gezeigt haben, so hart-näckig sind und mit dem kognitiven Bearbeiten nur schlecht beizukommen ist. Man darf deshalb tiefer gehen, denn diese Glaubenssätze wirken im limbischen System, dort wo die Gefühle sitzen. Zu diesen Sphären dringt man zum Beispiel mit Mu-sik, Gesang, Klängen oder eben auch mit Hypnose vor. Ein Blick in die PraxisWas heißt das konkret in der Praxis? Jeder Hyp-nosecoach arbeitet ein wenig anders. In meiner Praxis ist es beispielsweise so: Vor der Hypnose-sitzung tree ich mich mit meiner Klientin oder dem Klienten und wir besprechen, was genau die Stressursache ist. Je nachdem, um welche emen es geht, wird speziell für den Klienten, für die Kli-entin, ein Hypnose-Skript erstellt. Dann erfolgt die zu tun. Somit ist die Hypnose für den Stressabbau auch immer ressourcenorientiert. Und das wiede-rum führt dann auch in eine achtsame Betrach-tungsweise, was man kann, was man hat und wel-che Ressourcen man sich auch von außen holen kann und darf, so dass das Leben, oder die entspre-chende Situation, entspannter und leichter wird.Stelbsthypnose Wusstest Du, dass wir uns häug selbst hypnoti-sieren? Ständig wiederkehrende Gedanken und Selbstgespräche wirken hypnotisch. Das heißt, wenn Du eher zu den negativ denkenden Men-schen gehörst, oder wenn die Zeit im Moment so herausfordernd ist, dass Du Dich ertappst, immer wieder in negative Gedanken- und Gefühlsmuster zu rutschen, dann gewöhne es Dir dringend an, Deine inneren Dialoge verträglicher zu gestalten. Ich habe für Dich eine Selbsthypnose, nämlich ‚Dein Schutzschild‘ ins Netz gestellt. Mach mit, das kostet nichts und Du kannst erleben, wie wirksam innere Bilder sein können. zScanne diesen Code mit DeinemHandy und scrolle auf der Seiteetwas nach unten, und Du ndestdas Video ‚Dein Schutzschild‘.Hypnosesitzung. Das Skript selbst wird außerdem als Audiodatei dem Klienten nach der Sitzung zur Verfügung gestellt. So kann die Hypnose öer an-gehört werden. Eine Wiederholung der Sitzung im eigenen Zuhause kann sinnvoll sein, und der Klien-tin helfen, noch besser Stressgefühle zu erkennen und den Stress mittels entsprechenden veränderten Verhaltens- und Denkmustern abzubauen. Stress ist, wie bereits beschrieben, immer subjektiv und hat etwas mit der eigenen Ressourceneinschätzung 19
Der Weg zur ganzheitlichen TherapieVon Andrea WaizeneggerJeder Mensch ist einzigartig! Dementsprechend ist jeder Stowechsel einzigartig. Daher sind La-boranalysen wichtig, aber ganzheitlich sollen sie sein. Seit über 25 Jahren begleite ich in München als Heilpraktikerin Patienten. Der Körper pro-duziert erst dann Krankheitssymptome, wenn er Entgleisungen körperlicher und seelischer Natur nicht mehr kompensieren kann. Neben dem ver-trauensvollen Gespräch gilt meine Profession dem Lesen und Interpretieren der Vital- und Stowech-selanalyse. Nach einer Blutabnahme erfolgt die Bestimmung von 68 Laborparametern. Liegen die Ergebnisse vor, dann werden diese gemeinsam mit dem Patienten betrachtet. Dabei geht es zunächst einmal um folgende Aspekte:• Grosses Blutbild, Funktion der inneren Organe• Hormon-, Muskel-, Verdauungs- und Fett-stowechsel• Vitamine, Enzyme, Biochemie• Pilz-/Parasitenbefall, Darmstatus• Allergien und Unverträglichkeiten• Immunsystem• Arteriosklerose-/ DiabetesrisikoDie Optimierung des Stowechsels beeinusst eine Vielzahl gesundheitlicher Veränderungen. In mei-ner Praxis setze ich auf die Prävention. Wahre Vor-sorge bedeutet nicht, sich vorher schon Sorgen zu machen, sondern Lebensweise und Ernährung so anzupassen, um dauerha gesund zu bleiben. Viele kommen deshalb einmal jährlich zum Check-up mit den Zielen:• Steigerung von Vitalität und Leistungsfähigkeit• Verbesserung der klinischen Laborwerte• Unterstützung der geregelten Verdauung• Harmonisierung der Hormone• Medizinisch abnehmen ohne zu Hungern• Verbesserung bei funktionellen körperlichen StörungenDas Spannendste ist, dass man aus dem Laborbe-fund charakterliche Eigenschaen interpretieren kann und Einblicke in die Lebensführung des Pati-enten erhält. Eigenschaen wie folgende:• Kampfesgeist, Selbstbewusstsein, Standfestig-keit• Geduld, Muße, innere Einkehr, Entspannung, Regeneration• Ich-Bezogenheit, Isolationsprozess, Einzel-kämpfer, Leben der inneren Prophezeiung• Gesteigerte Aggression/Wut, Toleranzschwelle• Depression, niedrige Eigenschwingung• Innen-außen Konikt, Fremdbestimmung• Störungen im Tag-Nacht-Rhythmus• Genussmensch• Gefühlsstau, Entwicklung /Verarbeitung von emen• Übersehen von „roten Warnlichtern“, Über-schreiten der gesteckten GrenzenNicht umsonst gibt es Sprichwörter wie „ Die Laus ist Jemandem über die Leber gelaufen“ wenn ge-meint ist, jemand ärgert sich über eine unwesent-liche Kleinigkeit! Das ganzheitliche Labor ist ein spannendes Feld. Ich bin glücklich, dass es diese Möglichkeiten für meine Patienten gibt. So steht der Selbstfürsorge nichts mehr im Weg. Andrea Waizenegger gehört zu den erfah-rendsten Heilpraktikerinnen und Heilprakti-kern in München. Seit 25 Jahren ist sie in diesem Beruf tätig und praktiziert in eigener Praxis. 20
Der Mann mit den goldenen HändenInterview mit Andy Hüppi, Masseur der Eishockey-nationalmannschaft KanadaAndy Hüppi ist Sportmasseur am Zürichsee in der Schweiz. In seiner Praxis be-handelt er Spitzensportler, Promis und auch ganz ‚normale’ Menschen jeden Al-ters. Und so ‚ganz nebenbei‘ betreut er seit 20 Jahren das Team Canada, die ka-nadische Eishockeynationalmannschaft. Von ihm hatte ich als ‚der Mann mit den goldenen Händen‘ gehört, was man bei begnadeten Masseuren schon öfter mal hört. Doch hinter der Auszeichnung steckt viel mehr. Ich habe nachgefragt. Da-bei lernte ich Andy als oenen, humorvollen und ausgesprochen sympathischen Menschen kennen. Ich durfte mit ihm ein lockeres und entspanntes Gespräch führen. Seine Geschichte ist spannend, seine Lebensphilosophie bereichernd und seine Lebensfreude unglaublich ansteckend. Ich erfuhr, dass hinter seiner 21
Wie bist Du zu diesem Beruf ‚Sportmasseur’ ge-kommen? Eigentlich bin ich gelernter Maurer. Aber bereits als Junge war ich sportbegeistert. Ein Freund und ich konnten einmal das Schweizer Sportzentrum in Magglingen besuchen. Dort gab es einen Masseur, dem wir zuschauen duren. Und wir waren beide total begeistert davon. Schließlich ließen wir uns von einem Naturheilarzt ausbilden, der in einem Snowboard-Mekka in Graubünden wirkte und Sportler vom italienischen Bobverband betreute. Das war 1990. Aber den Namen ‚Sport-masseur‘ gibt es eigentlich nicht. Er kommt von einem langjährigen Freund, der mich 2017 ermu-tigte, mich selbständig zu machen. Deshalb steht auf meiner Homepage ‚Sportmasseur‘. Zu Anfang meiner Tätigkeit arbeitete ich vor allem mit Sport-lern. 1993 übernahm ich als Masseur die Eisho-ckeymannscha in Rapperswil. Dort war ich zu 50 % Angestellter, arbeitete aber zu 100 %.Als bekannter Sportmasseur betreust Du Spitzen-sportler, unter anderem das Eishockey-Team Ca-nada und das seit mehr als 20 Jahren. Wie bist Du zur ‚Weltklasse‘ aufgestiegen? Und wieso sagt man zu Dir ‚the man with the golden hands‘? Ich glaube, ich war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Es gibt in Davos ein Eishockeyturnier, den Spengler Cup, das älteste Clubturnier, das 2022 zum 94. Mal ausgetragen wird. Es ndet immer vom 26. - 31. 12. statt und am 31.12. um 12:00 Uhr fällt der Start-p zum Finale. Jeder, der Eishockeyfan ist, geht dahin. Während ich am 25.12.2002 das Training des Team Canada in Davos anschaute, wurde ich von dessen Management gefragt, ob ich ihnen als Masseur für ihre Mannscha aushelfen könne. Ich sagte natürlich zu und betreute das Team während der Dauer des Cups. Schließlich gewannen wir alle Spiele inklusive Finalspiel. Man muss wissen, dass die Kanadier die Jahre zuvor im Finale immer ge-gen Davos verloren hatten. Aufgrund des Sieges also teilte mir der Chef des Managements mit, dass er mich noch einmal zu einem Turnier im Febru-ar mitnehmen wolle. Ich ging mit und betreute die Mannscha und auch dieses Turnier gewannen wir. Sodann wurde mir unterbreitet, dass man mich ebenfalls zur den nächsten Weltmeisterschasspie-len dabei haben wolle. Sie hatten zu dem Zeitpunkt seit 1997 keine Goldmedaille mehr gewonnen. Ich fühlte mich geehrt und sagte hier natürlich auch zu. Ja, und wir hatten die Weltmeisterscha dann auch wieder gewonnen. Zu diesem Zeitpunkt ent-stand dann auch der Satz ‚the man with the golden hands‘. Mein Beginn mit dem Team Canada war also sehr erfolgreich. Das Jahr darauf gewannen wir wieder den Spengler Cup, dann die WM. Übrigens nennt man mich auch den ‚Happy Huppy’ wegen meiner positiven Ausstrahlung, so sagt man. Dieses Jahr feiere ich mein zwanzigjähriges Jubiläum im Team Canada. Was mich hier besonders freut, ist die Tatsache, dass immer noch die gleichen Leute in diesem Eishockeybusiness tätig sind. Mittlerwei-le ist der ‚kleine Manager‘, der meinen Flug damals buchte, Vice President vom kanadischen Hockey-verband. Er will nur mit mir zusammenarbeiten und das ist schön für mich. Es sind tiefe Freund-schaen in diesen 20 Jahren entstanden. Wenn ich zurückschaue, glaube ich nicht, dass ich berücksichtigt worden wäre, wenn ich eine Bewer-bung als Masseur geschrieben hätte. Das sage ich Art zu massieren nicht nur das ‚Handwerkszeug‘ steckt, das er beherrscht, nein, er arbeitet ganzheitlich und gibt Menschen mit dieser Art unter anderem Kraft, immer wieder aufzuste-hen, an sich zu glauben und weiterzumachen. Egal, ob es sich dabei um eine 89-jährige Frau handelt, die einfach nur schmerzfreier leben möchte, einen 14-jährigen sportbegeisterten Jun-gen, der die Lust am Training verloren hat, eine Spitzensportlerin, die bei den Paralympics teilnimmt und Zuspruch benötigt, oder ob es gleich um das gesamte Team Canada geht, das an den Olympischen Winterspielen teilnimmt.Andy Hüppi, 199322
immer wieder zu jungen Masseuren, dass man et-was ‚streuen‘ muss, man muss säen, damit etwas wächst, dann kommt man automatisch in ein gu-tes Fahrwasser. Die nötige Fachkompetenz muss selbstverständlich vorhanden sein. Aber genauso wichtig ist die nötige positive Ausstrahlung. Hattest Du auch Tiefen in Deinem beruichen Le-ben, und wie bist Du damit umgegangen? Klar gab es Höhen und Tiefen, der Umgang damit fällt mir relativ leicht. Ich denke zum Beispiel an Rappers-wil, als ich nur zu 50 % angestellt war, aber zu 100 % gearbeitet hatte. Ich war extrem exibel in meinem Einsatz. So räumte ich zum Beispiel damals auch schon mal Wohnungen von Spielern aus, wenn sie umzogen, ich holte sie vom Flughafen ab, putzte die Garderobe oder packte Rechnungen ein. Und da ich gelernter Maurer bin, blieb es dann auch nicht aus, dass ich mal bei einem Installationsthema in der Eishalle mithalf. Der Lohn hat mich nie inter-essiert. In der heutigen Zeit fragen viele zuerst: Wie hoch ist die Bezahlung. Für mich ist es jedoch wich-tig, Menschen kennenzulernen, Freundschaen zu schließen und meinen Horizont zu erweitern. Dies ist ein schönes Hab und Gut. Ich gehe jeden Tag mit dem Gefühl ans Werk, dass ich wieder etwas Wun-derschönes erleben werde. So lebe ich mein ganzes Leben. Ich hatte nie Rückschläge und ich glaube, wenn man positiv ist, zieht man auch weniger Ne-gatives an.Was ist das Besondere an Deinen Massagen? O ist es so, dass ein Sportler in die Praxis kommt und von seinem Problem erzählt. Im Laufe des Gesprä-ches stellt sich aber heraus, dass noch ein anderes Problem dahinter steckt. Alleine das Erzählen tut den Menschen schon gut. Häug ist es auch heil-sam, wenn einen jemand verständnisvoll berührt, in den Arm nimmt. Der Sportler liegt zum Beispiel auf der Liege und sagt, dass sein Knie schmerzt. Ich berühre ihn leicht am Arm und sage, dass wir nun alles tun werden was möglich ist, so dass es dann wieder gut wird. Das ist meine innere Überzeu-gung. Der Sportler nimmt diese positiven Emoti-onen wahr, auch meine positive Einstellung, mein Lachen, und er merkt zu diesem Zeitpunkt, jemand steht an seiner Seite, der helfen will. Und das ist der große Unterschied zu einer herkömmlichen Be-handlung bei einem Physiotherapeuten, der wahr-scheinlich nur auf das Problem schaut. Mir ist der Mensch mit seiner Geschichte und seinen Bedürf-nissen wichtig.Deine Sichtweise ist also eine ganzheitliche? Ja, genau. Ich betreue viele Sportler, die vorher beim Physiotherapeuten waren, aber die erapie nicht anschlug. Wenn sich nun ein Spieler verletzt und er in drei Tagen auf dem Spielfeld sein muss, dann muss ich ihn für das Spiel wieder t machen. So habe ich gelernt zu arbeiten. Und darum mache ich vielleicht ein paar Sachen ein wenig anders, einfach dass der Spieler am Wochenende wieder spielen kann. Alles andere schaut man dann danach an. Und wenn er dann wieder gut spielt am Wochenen-de, dann ist die Verletzung ohnehin schon wieder am Gehen oder bereits vergangen.Bist Du auch Mentaltrainer? Ich habe eine Aus-bildung zum Mentaltrainer, ja. Mich interessierte dieses Metier, weil wir bei großen Turnieren immer einen Mentaltrainer dabei haben. Es ist sehr inte-ressant, wenn man diesen zuhört. Ich selbst hatte einen sehr guten Lehrer, ein Deutscher, Rüdiger Böhm, er schrieb ein Buch ‚No Legs No Limits!‘ Böhm war Triatlonathlet und verlor bei einem Un-fall beide Beine. Erlebt man ihn, erfährt man, dass er jetzt sogar noch mehr ‚aufsteht‘ als früher mit Beinen. Ich selbst arbeite nicht als Mentaltrainer. Dennoch kann ich bei Menschen, die in meine Pra-xis kommen, mit einer guten Gesprächsführung extrem viel erreichen. Emotionen werden berührt und können losgelassen werden, Dinge werden besprochen, die man mit anderen Menschen nicht besprechen möchte. Und wenn jemand eben nicht so erfolgreich aus einem Wettkampf gegangen ist, dann erklärst Du einfach, dass man diese Tür schließen darf. In der Mentaltrainerschule wurde ich gefragt, was ich mache, wenn wir beispielsweise ein WM-Finale verlieren. Ja, das ist passiert. 2019 verloren wir gegen Finnland. Ich warf dann alle Kleider, die ich zu dem Zeitpunkt trug, weg und kleidete mich vollkommen neu ein, und ich war ein anderer Mensch.Das Gespräch ist in Deinen Behandlungen für Dich wichtig. Du sagst, eine gute Story zu erzäh-len schließt den Menschen auf. Merkst Du das dann auch an den Muskeln der Menschen, dass diese sich dann noch mehr entspannen? Ja klar, alles ist entspannter, das spürt man genau so wie man spürt, wenn die Muskeln angespannt sind. Das muss ich auch fühlen können, denn kein Kunde kommt mit einem Ärztebericht, was er schon alles hatte. Ich muss das bei jedem einzelnen herausn-den. Gespräche und die Oenheit des Gegenübers erleichtern meine Arbeit enorm. Ich will oen und bereit sein für meinen Sportler, der gewinnen will oder für meinen Kunden, der ein anderes Ziel hat. 23
Ohne Deine Empathie, Deine Gesprächsbereit-scha und Deine Oenheit, könntest Du nicht so erfolgreich sein. Es braucht also auch die Ge-schichte des Klienten, um zu diesem Erfolg zu kommen? Ja, genau so ist es. Die Gespräche wäh-rend der Behandlung sind wichtig. Aber auch der Abschluss. So schließe ich jede Rückenmassage mit einem kleinen Ritual ab, in dem ich meine Hände nebeneinander auf die Schulterblätter des Klienten lege. Dann atmet dieser tief ein und aus. Das wirkt wie eine Erneuerung der Emotionen. Dieses tiefe Atmen ist sehr wichtig. Ich möchte noch etwas zu den Gesprächen sagen, die sehr tief wirken. Viele Kunden beginnen dann, ab und an zu seufzen, und auch das ist wichtig, denn es wirkt befreiend. Ver-stärkend kommt die Tatsache hinzu, dass man in der heutigen Zeit viel zu wenig miteinander reden kann. Dieses darf alles in meiner Praxis geschehen.Hast Du Deinen Erfolg ‚geplant’ bzw. mental vor-bereitet oder ist er eher eine Folge Deiner Leiden-scha, die Du für Deinen Beruf empndest? Es ist eher die Folge der Ehrlichkeit, die mir sehr wichtig ist. Nicht so sehr die Leidenscha. Auch Freund-lichkeit, Hilfsbereitscha und Oenheit sind wich-tige Aspekte, oder vielmehr Werte in meinem Le-ben. Ich helfe, wo ich kann, meine Kunden und Sportler zu unterstützen. Auch wenn es nur ein kleiner Dienst ist. Das kommt alles zurück. Es ist aber auch genauso wichtig, dass man seinem Ge-genüber sagt, wenn etwas nicht stimmt, wenn zum Beispiel jemand die Grenzen überschreitet. Ich ach-te auf eine höiche Art, bringe es aber auch auf den Punkt.Wie stehst Du zu dem Satz ‚Glück ist keine Glücks-sache‘? Ja, der Satz stimmt für mich. Hat man ein glückliches erfülltes Leben, dann hat man vorher investiert. Das gilt für das Materielle aber auch für die eigene Ausstrahlung, für das Mentale. Man sollte an sich glauben können. Das ist wichtig, deshalb schenke ich den Menschen den Glauben an sich selbst, dass man sein Ziel erreichen kann. Das muss nicht die Besteigung des Mount Eve-rest sein, sondern, dass er oder sie den Tagesalltag mit Freude bestreiten kann. Freude und Geld sind unterschiedliche Dinge. Die Freude ist nicht das Geld, sondern wenn man die Gesichtsmuskulatur anspannt zu einem Lächeln. Beispiel: Man möchte ein eigenes Geschä gründen. Bei vielen Menschen kommen sofort die Bedenken, wie „Wie bezahle ich die Steuern, wie bezahle ich dies und jenes?“ Das weiß man jedoch nie, wenn man es nicht auspro-biert. Und wenn man ein Geschä erönet, heißt es auch nicht, dass man eine Halle für eine Milli-on bauen oder drei Lieferwagen kaufen muss oder schon drei Angestellte hat. Sondern, dass man es auaut. Schritt für Schritt. Wenn man den Willen hat, etwas zu verändern, dann erkennt man schnell, in welche Richtung es sich entwickelt. Probiert man es nicht, kann man dieses nicht erfahren. Ja, und es kann auch sein, dass man sich von Freunden ab-wendet, die einem die Energie nehmen. Manchmal wirkt das gemein, wenn man sieht, dass sich die Menschen mit den negativen Energien gegenseitig anziehen und Du selbst stehst alleine da mit deiner positiven Energie. Aber Du wirst automatisch wie-der positive Menschen anziehen. Das war mir nicht von Anfang an bewusst, das lernte ich erst im Laufe meiner langjährigen Erfahrung. Deshalb ist es auch wichtig, dass man spürt, wenn jemand Dir nicht gut 24
tut, vor allem wenn man einen gemeinsamen Weg, beruich oder privat, einschlagen möchte. Hier ist Ehrlichkeit extrem wichtig, dass man dieses mitteilt und sich lieber trennt.Was ist Dein Lebensmotto? Ich genieße jeden Tag. Ich habe den schönsten Job, eine wunderbare Le-bensgefährtin an meiner Seite, der Zürichsee ist in der Nähe, und ich kann mir alles kaufen, was in meinem Budget liegt. Wir haben alles, was wir brauchen. Ich schätze das, was ich habe und suche nicht das, was man nicht nden kann.Was wäre der wichtigste Rat, den Du Menschen geben würdest, die noch auf der Suche nach ihrer wahren Berufung sind? Erstens, um Energie zu tanken, muss man mit geradem Oberkörper und oener Brust in die Welt ziehen. Lässt man den Kopf hängen, sieht man nicht, was drum herum ist. Zweitens, man atmet tief in den Bauch und drit-tens, man stellt etwas dar. Wenn man also zu einem Bewerbungsgespräch geht, und man sitzt aufrecht, wirkt eine ganz andere Energie, die Körpersprache ist eine andere, als wenn Du mit gebeugtem Rücken sitzt. Und ich glaube, um etwas zu nden, darf man auch zeigen, was man bereits gefunden hat, auch wenn man noch auf der Suche ist. Auch mal pro-bieren ist wichtig, und nicht die Frage nach dem Verdienst in den Mittelpunkt zu stellen. Außerdem ist es gut, mit älteren erfahrenen Menschen zu spre-chen, was die innerhalb ihrer beruichen Lauahn erlebt haben. Das ist Horizonterweiterung.Wenn Du Dir etwas vom Leben wünschen dürf-test, das Du noch nicht hast, was wäre das? Meine Frau und ich sind glücklich mit dem, was wir ha-ben. Und am liebsten hätte ich es, wenn alle Men-schen so denken würden wie wir. Es gibt so viele Menschen, die machen anderen das Leben schwer. Es wäre schön, wenn Menschen zueinander sagen würden: „Ich nde es schön, wenn es auch Dir gut geht.“Andy, vielen Dank für das Interview.Dieser Kurs gibt Dir schon ein ganz gutes Gefühl, ob Dir das Coachen gefällt. Wenn Du jetzt schon dafür brennst und Menschen unterstützen möchtest, dann schau Dir die Coachingausbildungen der ConAquila Akademie an. Vereinbare einfach einen Bespre-chungstermin aus. Wenn Du magst, jetzt sofort. Schreibe einfach eine Mail an:info@conaquila.de25
Über das Thema ‚Die Berufung nden‘Die eigene Berufung zu nden ist einerseits ein Abenteuer, sollte einen aber unter keinen Umstän-den unter Druck setzen. Denn die Suche darf Spaß machen!Seit vielen Jahren beschäige ich mich mit dem ema ‚die Berufung nden‘. Dabei geht es um die Beantwortung von Fragen, wie zum Beispiel, was dies für Menschen bedeutet, warum viele so bewegt und angetrieben sind, diese unbedingt zu nden, wie man sie erkennt und diese dann auch lebt, so-wie ob der Beruf notwendigerweise die Berufung sein muss und vieles mehr. Das große Interesse der Menschen an dem ema ‚Berufung‘ zeigt sich auch dadurch, dass es eines meiner gefragtesten Coachingprogramme ist. Warum ist das so? Weil dieses ema wohl die Beantwortung einer der wichtigsten Fragen der Menschheit tangiert: „War-um bin ich hier auf diesem Planeten? Was ist meine Aufgabe?“„Was ist meine Berufung?“ ist also eine bedeutende, essenzielle Frage, deren Beantwortung unser Leben mit Sinn erfüllen und uns zutiefst beglücken soll. Dies scheint vor allem in unserem Kulturkreis so zu sein. Aber hängt unser Glück tatsächlich von der Beantwortung dieser Frage ab? Nein! Denn es geht um viel mehr als um die Etikettierung ‚Das ist mei-ne Berufung’. Viele Menschen lieben das was sie tun und haben nie auch nur kurz überlegt, ob das ihre Berufung sei oder nicht. Man kann es an ihren Au-gen sehen, an ihrem Spirit, an der Energie, die sie ausstrahlen. Sie leben den Zweck ihres Seins. Ich liebe das, was ich tue, und deshalb tue ich es. Nicht, weil ich meine Tätigkeiten mit ‚Berufung’ etikettiert habe. Der Weg, die eigene Berufung zu nden, ist wertvoll und so individuell, dass man diesen auf seine eigene Art und Weise entdecken darf. Es ist gut, so etwas wie einen Coach oder eine Coachin an seiner Seite zu haben, aber die eigene Intuition sollte jedoch die Führung übernehmen. Ja, es lohnt sich sehr, die eigene Berufung zu n-den und zu leben, doch es sollte weder Stress noch Druck erzeugen. Und es darf nicht der Umkehr-schluss gezogen werden, „wenn ich meine Beru-fung noch nicht gefunden habe, kann ich nicht glücklich sein“. In den meisten Fällen ist dies den Suchenden nicht bewusst, aber das Gefühl des Ver-sagens schwingt mit. Ich spüre auch o, wie schwer der Rucksack mit der Aufschri „Finde Deine Be-rufung, dann bist Du glücklich“ wiegt.Stelle Deinen Rucksack mit der Aufschrift „Finde Deine Berufung, dann bist Du glücklich“ abWenn Du Dich hierin erkennst, dann stelle Dir ge-nau jetzt vor, dass Du diesen Rucksack von Deinen Schultern nimmst. Stelle ihn irgendwo in Deinem Zimmer ab. Und nun setze Dich bequem hin, atme tief ein und aus. Bewege Deine Schultern, in dem Du sie nach vorne und hinten kreisen lässt. Spüre Deinen Nacken, wie leicht und frei er wird. Und jetzt nimm einfach mal an, wenn auch nur für eine kurze Zeit, dass Dich Deine Füße und Dein Herz genau dorthin tragen, wo Du sein sollst. Fühle Ver-trauen in Deine innere Führung.Der Weg der Berufung zeigt sich oft beim Gehen26
Sich selbst zu vertrauen, dass man die richtigen Schritte zur rechten Zeit schon tätigt, nimmt viel Druck weg und lässt unendlich viel Freiraum für Freude und das eigentliche Leben. Es ist nicht möglich, nur mit dem Verstand die Berufung zu erkennen und das Erleben dabei auszusparen. Eine Liste mit Aspekten, die Dir schon immer gefallen haben, Tätigkeiten, die du schon immer gerne aus-geübt hast und vor allem sehr gut konntest, sind wichtig und helfen Dir, Tendenzen zu entdecken. Doch der Weg der Berufung zeigt sich erst beim Gehen, indem Du jene Dinge, die Dir Freude be-reiten und die Du gut kannst, lebst. Dieses Erleben kann weder eine Liste noch ein Coaching für Dich übernehmen.Ja, es gibt Menschen, die wissen bereits als Kind ge-nau, was sie im beruichen Sinne möchten und set-zen dieses auch um. Ob dies nun per denitionem Berufung, Vorsehung oder anderes ist, soll hier unerheblich sein. Doch ich bin der festen Überzeu-gung, dass jeder Mensch, auch jene, die nicht solch einen geraden Weg gehen, ein ganz besonderes Talent (oder auch mehrere Talente) in sich tragen, welches sie beügelt. Diese Begabung wird häug im Laufe eines Menschenlebens prozessual an das Tageslicht befördert. Dieser Prozess läu bei jedem Menschen unterschiedlich ab. Denn jeder von uns hat seinen eigenen Entwicklungsweg. Ein Weg, der sich im Laufe des Lebens oenbart. Manchmal schnell, manchmal schleichend, manchmal immer nur ein kleines Stückchen mehr. Ob und wie der Mensch sein besonderes Talent verfeinert und was er daraus macht, hängt sehr stark davon ab, wieviel Selbstvertrauen er in sich trägt und wieviel Ver-trauen er dem Leben generell entgegenbringt. Da-bei geht es auch um Oenheit und die Liebe zum Leben. Bedenke auch dieses: Im Nachgang machen die einzelnen Schritte, die der Mensch gegangen ist, auch immer Sinn, leider nur dann nicht, wenn man mittendrin steckt. Da verzagt man hin und wieder. Der Spruch „Man kann nur vorwärts leben, und rückwärts verstehen“ passt gut.Manchmal lebt man seine Beru-fung, ohne darüber nachzudenkenWie bereits angedeutet, gibt es außerdem viele Menschen, die bereits ihre Berufung leben, und zwar ohne, dass sie je darüber nachgedacht hätten. Wie kann das sein? Es scheint, als würde es die Na-tur der Dinge so einrichten, dass sich Talente be-reits früh oenbaren, und ein inneres Drängen hin-zukommt, das zu tun, was man gerne macht und daher auch relativ früh schon sehr gut kann. Und noch was: Es gibt nicht nur eine Berufung, es kann sein, dass man gleich mehrere hat. Darüber hinaus kommt es vor, dass die Ausübung eines einzigarti-gen Talentes die Folge einer vorhergehenden Beru-fung war und sich dies jedoch ändert. Deshalb ist es wichtig, in dieser Hinsicht stets oen zu bleiben. Denn es spielt auch immer der Ort und die Zeit eine Rolle. Die Menschheit steckt gerade in einem weltweiten Umbruch, der neben den Risiken auch 27
eine Menge Chancen in sich trägt. Spüre auch hier mal rein, was jetzt gerade aus Deinem Inneren her-aus gesehen, ja, entdeckt werden will.Sei spielerischNiemand kann Dir sagen, was Deine Berufung ist. Dieses Abenteuer darfst Du selbst antreten. Und denke daran, Dein Weg ist einzigartig. Kein Mensch ist ihn zuvor gegangen. Das bedeutet auch, dass Du selbst der Experte, die Expertin für Dein Leben bist. Du kannst in Deinem Beruf glücklich sein, auch wenn dieser nicht Deine Berufung ist. Wähle einfach eine Beschäigung, die Dir Freude bereitet. Du musst auch mit Deiner Berufung nicht zwangsläug Geld verdienen, auch wenn es Dir Speaker da draußen immer wieder anpreisen. Du darfst es locker sehen und spielerisch damit umge-hen. Und so ganz nebenbei: Spiel und die Freude entlarven unsere Fähigkeiten und machen unser Leben größer. Daher spiele und experimentiere he-rum, aber nicht mit Druck und Stress, sondern mit der Neugierde eines Kindes. Entdecke Dich selbst in Deiner Einzigartigkeit, und sei ein Original. Au-ßerdem bedeutet sich selbst zu entdecken und so einzigartig zu leben, wie man ist, auch, mutig seine Grenzen zu stecken. Jetzt ist eine wunderbare Zeit, vor allem, sie macht Dir bewusst, dass Du in Deiner Mitte bleiben musst. Und von dort aus sieht alles viel besser aus.Die Berufung zu nden, ist wie ein archäologisches Abenteuer. Man darf sie aber nicht wie ein Muse-umsstück betrachten. Sie muss gelebt werden.Begleite ich Menschen in diesem Prozess, darf ich Zeuge sein, wie der Mensch Schritt für Schritt ver-borgene Schätze an die Oberäche bringt. Es ist wie ein archäologisches Abenteuer, eine Reise, durch die einst Verschüttetes wieder entdeckt wird, Neu-es anhebt, und so Mosaiksteine ans Licht kommen, die langsam ein überwältigendes Bild entstehen las-sen. Damit ist es aber nicht getan. Es geht nicht nur darum, Erkenntnisse zu sammeln und diese aufzu-schreiben oder zu sich selbst noch einmal zu sagen „Das wusste ich ja schon länger. Jetzt habe ich die Bestätigung.“ Nein, darum geht es überhaupt nicht. Es geht um das Machen, das Erleben, die Umset-zung. Das kostet nämlich Kra und vor allem Mut, und genau das ist meist mit richtig viel Arbeit ver-bunden. Jetzt erst beginnt der nicht selten unebene, aufregende und manchmal auch mühsame Weg, das Ausprobieren der ersten Schritte und das Ent-decken des Neuen. Wie sollte es auch anders sein? Denn bedenke, Dein eigener Weg ist noch nie von einem anderen Menschen zuvor gegangen worden. Erst Du legst ihn an.Sich dem Ruf stellen, kann auch einfach nur sein, dass man das tut, was das eigene Herz beügeltSich dem inneren Ruf zu stellen, ist eine wertvolle Aufgabe, die Dich einerseits aus Deiner Komfort-zone ziehen kann, dir aber andererseits inneres Wachstum, persönliche Sicherheit und Freiheit schenkt. In der Beantwortung der Fragen ‚Wer bin ich, wozu bin ich hier?‘ erleben wir unsere Einzig-artigkeit. Wir geben der Welt durch unser einzigar-tiges Wesen und authentisches Sein unsere ganze Fülle und tragen dadurch dazu bei, dass sowohl unser eigenes Leben als auch das unseres Umfel-des bereichert wird. Auch können wir so Vorbild für andere sein, Gleiches zu tun. Wir werden ener-gievoller, reicher, zufriedener, wenn wir unser Sein, unser Wesen der Gemeinscha beisteuern. Das können wir jedoch auch, wenn wir noch nicht ge-nau wissen, was unser Ruf ist. Und zwar wenn wir einfach nur das tun, was unser Herz beügelt. Was beügelt Dich? Was lässt Dir ein Lächeln in Dein Gesicht zaubern? z28
Als ich vor Jahren in Tokio unterwegs war, be-gegnete mir in Gesprächen der Begri ‚Ikigai‘. Ich kannte ihn bis dahin noch nicht. Man klärte mich auf. Ikigai heißt übersetzt in etwa ‚ein Grund zum Sein‘ und es beschreibt ein japanisches Modell, das uns helfen kann, unseren Lebenszweck bzw. unsere Berufung zu entdecken bzw. zu erkennen. Ich war berührt und fasziniert von der Einfachheit dieses Modells. Deshalb möchte ich Dir Ikigai vorstellen. Wenn Du Deinen Lebenssinn bzw. -zweck besser verstehen möchtest, dann kann Dir dieses Modell weiterhelfen. Ikigai umfasst vier Kriterien, die er-füllt sein möchten, damit wir uns erfüllt fühlen können. Diese Kriterien sind:• Das, was Du liebst• Das, was Du kannst• Das, was die Welt braucht• Das, wofür Du bezahlt werden kannst.IKIGAI - Ein Grund zum SeinLeidenschaftMissionBerufBerufungFreude undFülle, aberkeinReichtumAufregend undGefallen, aber einGefühl derUnsicherheitBequem, aber Gefühlder LeereZufriedenheit, aberGefühl derNutzlosigkeit©conaquilaSind diese vier Kriterien entsprechend aufeinander abgestimmt (siehe hierzu die Abbildung), werden Synergien geschaen, die den inneren persönlichen Frieden und die Zufriedenheit stärken. Das hat auch positive Auswirkungen auf unsere Umwelt. Du siehst anhand der Grak, was zum Beispiel ist, wenn sich der emenkreis ‚Was Du liebst‘ mit je-nem des ‚Was Du gut kannst‘ und dem ‚Wofür Du bezahlt wirst‘ überschneidet, ohne dass zum Bei-spiel ‚Was die Welt braucht’ involviert ist: nämlich Zufriedenheit, jedoch einhergehend mit dem Ge-fühl der Nutzlosigkeit. Anders sieht es jedoch aus,wenn sich zum Beispiel eine Tätigkeit, die du liebst, in allen Kreisen wiederndet, d. h. die Kreise über-schneiden sich alle in der Mitte. Dann hast Du Dein Ikigai gefunden. Viel Freude damit. z29
Während eines Yogaretreats bei Málaga lernte ich Nici Bürgi aus der Schweiz ken-nen. Wir verstanden uns auf Anhieb und hatten unendlich viel Spaß. Eines Abends erzählte sie mir, dass sie Tierkommunika-torin ist. Sie nennt es „Pfotengespräche“. Meine Reaktionen waren aufgespannt auf einer Skala von „ich weiß nicht, wie ich das nde“ über „erzähle mir mehr“ bis zu „hoch interessant“. „Nici, die bodenständige, weltoene und lustige Schweizerin, redet mit Tieren, wie Franz von Assisi oder Doctor Dolittle. Spannend“, dachte ich immer wie-der. Nun endlich, nach mehr als drei Jahren hatten wir uns verabredet zu diesem kleinen Gespräch und Interview.Wie bist Du zur Tierkommunikation gekommen? Zur Tierkommunikation kam ich, weil sich meine damaligen zwei Katzen immer wieder erbrochen hatten und ich wusste einfach nicht warum. Es gab allerdings eine private Veränderung in meinem Le-ben. Mein Partner ging ins Ausland zum Arbeiten. Der Tierarzt konnte bei meinen Katzen aber nichts feststellen. Eine Freundin riet mir, ich solle doch einmal mit einer Tierkommunikatorin sprechen. Kann man mit Tieren sprechen?Wieso nicht, dachte ich. Die Tierkommunikatorin, die ich damals fand, stellte mir viele Fragen und ich war erstaunt, dass sie alles erkannt hatte, zum Bei-spiel wie ich wohnte, die Farben meiner Einrich-tung etc. Sie hatte auch ein mentales Bild erhalten, dass ein Mann in der Türe steht und weg geht. Und das war ja genau meine Situation. Der Wegzug mei-nes Partners kam sehr überstürzt und dies war für mich eine sehr schwierige Zeit. Das hat sich auf die Tiere übertragen. Sie riet mir, positive innere Bilder zu visualisieren, so dass wieder eine positive Ener-gie einkehren könne. Das tat ich, in dem ich mir meinen Partner so visualisierte, dass er wieder zur Türe hereinkommt und freudig die Katzen begrüßt. Das wiederholte ich eine Zeit lang, und es kehrte wieder Ruhe ein. Ich war so fasziniert von diesem Erlebnis, dass ich für mich entschieden hatte, die-ses auch zu erlernen. Einen guten Draht zu Tieren hatte ich schon immer.Du wirkst auf mich sehr bodenständig, und so wie ich Dich kennenlernte, wäre ich nie darauf ge-kommen, dass Du Tierkommunikatorin bist. Wie reagiert denn die Umwelt darauf, wenn Du sagst, dass Du mit Tieren sprichst? Die meisten sind er-staunt und bei vielen ist das Interesse geweckt, vor allem bei den Tierliebhabern. Der berühmte Ein-stieg in das ema ist nach wie vor der Film ‚Der Ein Gespräch mit Nicole Bürgi.30
Pferdeüsterer‘. Teilweise ist aber immer noch eine große Skepsis da. Manche denken, ich könne alles sehen, was denitiv nicht der Fall ist. Diese Art der Tierkommunikation ist für viele etwas nicht Fass-bares und man spürt einen Widerstand. Dennoch gibt es Menschen, die sehr gut damit umgehen kön-nen. Viele sind in den letzten Jahren aufgeschlos-sener geworden. Und ich habe auch den Eindruck, dass sich die Tiere selbst besser und einfacher auf diese Kommunikation mit uns Menschen einlassen können. Wir Tierkommunikatoren fungieren als Übersetzer zwischen Tier und Besitzer.Traust Du Dich alles zu sagen, was die Tiere Dir sagen? Ja. Es sind ja keine wirklichen Zwiegesprä-che, sondern kleine Sätze, Bilder, Gerüche, Emotio-nen, die ich wahrnehme. Und da ist der Austausch mit den jeweiligen Besitzern sehr wichtig. Wie kann man sich Deine Tierkommunikation vorstellen? Die Kommunikation funktioniert über die morphischen Felder, über die wir alle miteinan-der verbunden sind. Daher reicht mir auch ein Foto des Tieres. Dann ist es wie eine ‚Telefonleitung‘ zwi-schen dem Tier und mir.Wenn Du Dich mit dem Tier verbindest, auf wel-cher Ebene geschieht das? Es ist die Ebene, auf der man den Verstand ausschaltet. Darum ist es auch für manche Menschen nicht nachvollziehbar, wie das funktionieren soll, vor allem für jene Menschen, die alles wissenschalich erklärt haben möchten. Wenn Du mit dem Tier sprichst, sprichst Du dann so wie mit einem Menschen, in dem Du zum Bei-spiel Fragen stellst, oder schickst Du innere Bilder los? Nein, ich denke wirklich die Fragen und neh-me so Antworten in Farben, Gerüche oder Empn-dungen, manchmal auch einzelne Sätze wahr. Dann bespreche ich das mit den TierbesitzernKannst Du mit allen Tieren Kontakt aufnehmen?Ja, mit allen, allerdings gibt es einen Kodex unter den Tierkommunikatoren, dass wir nur mit der Er-laubnis vom Tierbesitzer Kontakt aufnehmen. Aber es gibt ja auch Tiere wie Spinnen, Bienen oder auch Zootiere. Ich gehe allerdings eher nicht mehr in den Zoo.Wenn Du Tieren begegnest, hast Du das Gefühl, dass die Tiere spüren, dass Du sie verstehst? Neh-men sie dann auch von sich aus Kontakt zu Dir auf? Ja, ich glaube, dass diese das spüren. Aber ich halte mich zurück. Es gibt immer wieder die Ge-gebenheiten, dass mich die Hundebesitzer auf der Straße ansprechen, ob ich ihren Hund kenne, wenn der sich zum Beispiel an der Ampel auf meine Füße legt.Wenn nun ein Tier vermisst wird, kannst Du die-ses dann auch orten? Vermisste Tiere zu nden ist die Königsdisziplin unter den Tierkommuni-katoren. Es ist sehr schwierig und vor allem auch sehr emotional. Ich habe mich aus diesem ema zurückgezogen.Welche Rolle spielen die Tierhalter beim Gelin-gen der Kommunikation? In der Kommunikation mit dem Tier spielen sie überhaupt keine Rolle. Sie bringen den Prozess jedoch natürlich ins Laufen, in dem sie mich anrufen und um Hilfe bitten.Was war Dein bisher schönstes Erlebnis innerhalb Deiner Tierkommunikation? Es gab schon viele schöne Erlebnisse, die ich in den 10 Jahren hatte, seit ich das nun mache. Was mir immer wieder in den Sinn kommt, war ein Fall einer guten Freundin, deren Katze verschwunden war. Mir kam dann ein Bild von etwas Hohem und dann kam der Geruch von dunklem Holz. Das teilte ich meiner Freundin mit. Dieser kam sofort eine bestimmte Palme in den Sinn. Sie schaute nach und sofort sah sie ihre Katze darauf sitzen. Das war sehr berührend und wir waren heilfroh.Was wünschst Du Dir bezüglich der Tierkommu-nikation? Ich wünsche mir, dass mehr Menschen oen sind für die Zusammenarbeit mit einem Tier-kommunikatorVielen Dank liebe Nici, für das Interview.Nicole Bürgi31
Schau mal hinBist Du gerade an einem Punkt, an dem Du Dir überlegst, ein Unternehmen zu gründen oder Dich freiberuich niederzulassen? Hast Du eine gute Idee und vielleicht auch schon einen Businessplan erstellt? Großartig! Dennoch möchte ich Dich fra-gen, ob Du auch alle Aspekte beleuchtet hast. Schau noch mal genauer hin, das kann Nerven und -nanzielle Ressourcen sparen, denn eine Existenz-gründung braucht mehr als eine Idee und einen Businessplan. Es kommt auch auf Fähigkeiten und Kenntnisse jenseits Deines Kernbereiches, inner-halb dessen Du Dich pudelwohl fühlst, an. Beruf-liche Selbständigkeit bedeutet nicht nur frei sein vom ‚Chef ‘ sondern auch und vor allem, die gesam-te Verantwortung für das eigene Handeln künig komplett zu übernehmen. Das heißt auch, sich mu-tig und vertrauensvoll in schwierigen Zeiten über Wasser halten zu können. Sich mit allen Seiten des ‚Selbständigseins‘ auseinanderzusetzen ist wichtig, bevor man den Schritt wagt. Deshalb möchte ich Dir hier einige Punkte mitgeben, die Du selbst ein-mal kritisch beleuchten solltest. Es geht um Dich!Du bist der Mittelpunkt Deines Business. Du also stehst im Zentrum, es geht nicht nur um Deine Kunden. Denn Dein Können, Dein Wollen und vor allem Deine Energie halten das Ganze am Laufen. Wenn Du Dich also als Coachin, Berater, Trainerin oder in einem anderen Bereich selbständig machen möchtest, dann schaue Dir nicht nur die Dienstleis-tung an, die Du erbringen möchtest, sondern auch 32
alle Konsequenzen, die sich aus Deiner Entschei-dung heraus ergeben. Und zwar in jedem Deiner Lebensbereiche und vor allem in jeder Deiner Rol-len. Diese wären zum Beispiel die Rolle der Haupt-verdienerin in der Familie, der Mutter oder des Va-ters, der Partnerin oder des Partners, die Rolle des Vorsitzenden des Sportvereins und so weiter. Hast Du dann zum Beispiel noch Zeit für Deine Kinder oder um Dich im Sportverein einzubringen? Wie wichtig ist das für Dich? Was verändert sich in Dei-ner Rolle als Mutter, Vater, Partner, Partnerin? Und viele weitere Fragen schließen sich dann an. Es ist wirklich lohnend und wichtig, sich hier die Zeit zu nehmen, und alles genau zu hinterfragen. Du siehst, der Businessplan ist wichtig, aber er reicht alleine nicht, um eine gute fundierte Ent-scheidung zu treen. Eigentlich sollte dieser erst dann erstellt werden, wenn Du bereits alle ande-ren Aspekte angeschaut hast. Denn auchdie per-fekte Roadmap und der tollste Plankönnen Dich nicht davor behüten, dass Du das Handtuch werfen wirst, weil Du Dir im Vorfeld den Alltag als Selb-ständige anders vorgestellt hast, und Du Dich mit einigen Konsequenzen nicht auseinander gesetzt hast. Schaue lieber vorher genau, bevor Du Dir im Nachhinein eingestehen musst, dass Du viel lieber im Angestelltenverhältnis hättest bleiben sollen.Existenzgründung - Königsdiszi-plin des selbstverantwortlichen LebensBetrachtet man nur das Wort ‚selbständig‘, so han-delt es sich in erster Linie um das eigenverantwort-liche Handeln eines Individuums. Es geht dabei nicht nur um die Möglichkeit und Bereitscha, für das eigene Tun und Walten die Verantwortung voll und ganz zu übernehmen, sondern auch darum, zu akzeptieren und zu verinnerlichen, dass genau die-ses auch zur Picht eines erwachsenen und selbst-bestimmten Individuums gehört. Das heißt, der Mensch muss die Konsequenzen für sein Handeln tragen wollen und können, er steht sich selbst und auch der Umwelt gegenüber Rede und Antwort. Überträgt man dies nun auf die beruiche Welt, so geht es schlicht darum, nicht in einem abhängigen Beschäigungsverhältnis zu arbeiten, sondern in vielerlei Hinsicht frei zu sein. Da wäre die Freiheit bezüglich der Bestimmung über seine Arbeitszeit, den Einsatz seiner Leistungen, seines Einsatzortes etc. Auch gibt es kein Weisungsrecht seitens eines Arbeitgebers, denn der Selbständige ist selbst sein Arbeitgeber. Das hört sich alles prima an, genau deshalb will man sich ja selbständig machen, rich-tig? Es gibt aber auch jene Aspekte, die sich viele noch nicht so richtig vorstellen können. Dazu ge-hört die Tatsache, dass man ganz alleine das un-ternehmerische Risiko trägt. Dafür gibt es nämlich auch keine Versicherung. Lerne Dich als Gründerperson kennen. Potenzialeinschätzung und multidimensionaler Anforderungs-check.Du bist der Regisseur, die Regisseurin in Deinem Leben. Das ist klar. Und Du spielst bei Deiner Selbständigkeit die Hauptrolle. Du trist nicht nur tagein, tagaus eigenverantwortlich Deine Entschei-dungen, nein,Du hast Dich auch den sich daraus ergebenden Konsequenzen zu stellen, unabhängig davon, ob diese nun positiv oder negativ sind. Lass uns gemeinsam auf Deine Pläne schauen, indem Du zunächst folgende Fragen beantwortest:• Welche Erwartungen hast Du an die Selbstän-digkeit?• Welche Erfahrungen hast Du mit der Selbstän-digkeit?• Warum, glaubst Du, möchtest Du lieber als Unternehmer oder Unternehmerin arbeiten?Fasse nun aus diesen drei Fragen Deine Erkennt-nisse in 10 Sätze zusammen.Ein weiterer Bereich betri Deine persönliche Ausstattung, Dein familiäres Umfeld und Deine fachliche Qualikation. Schätze hierzu folgendes ein:• Ich kann meine Tätigkeit, mit der ich mich selbständig machen möchte, vollkommen selb-ständig ausüben. Das heißt, ich brauche hierzu keinerlei Hilfe oder Fremdmotivation. Ausprä-gung 0 - 10 (0 heißt nein und 10 auf jeden Fall): _____• Ich kann unabhängig von der Meinung ande-rer selbständig und eigenverantwortlich meine Entscheidungen treen. Ausprägung 0 - 10: _____• Ich kann mehr als 8 Stunden am Tag arbeiten, wenn das meiner Mission und meiner Sache dient. Ausprägung von 0 - 10: _____• Meine Familie, mein/e Partner/in steht 100%ig 33
hinter mir. Ausprägung 0 - 10: _____• Meine fachlichen Qualikationen, die für mei-ne Selbständigkeit die wichtigsten sind, schät-ze ich so ein (0 - 10, wobei 0: überhaupt nicht vorhanden, 10: ich habe 100% Qualikation): _____• Meine beruiche Erfahrung in dem für mich relevanten Markt schätze ich wie folgt ein ( 0 - 10, 0 bedeutet keine, 10 viele): _____• Mein Wissen über den relevanten Markt schät-ze ich so ein: (0 - 10): :_______Hinzu kommen natürlich noch viele andere Berei-che, die Du abklären darfst. zum Beispiel, wie Dei-ne Kenntnisse über Buchhaltung, Rechnungswesen sind, ob Du die Erwartungen der potenziellen Kun-den im angestrebten Markt kennst, ob Du Dich mit Marketing auskennst (Achtung: Marketing ist nicht gleich Werbung!). Sich auch Gedanken darüber zu machen, ob Du körperlich t bist, ob Du Deine Schwächen und Deine Stärken kennst – das alles ist essentiell für Deine Zukun in der Selbständig-keit. Verschae Dir hier einen guten Überblick und schaue genau hin. Das hil Dir, im Vorfeld schon zu entscheiden, welche Ressourcen Du noch auf-bauen solltest und welche Du evtl. von extern be-nötigst. Doch vor allem gibt es Dir Sicherheit, so dass Du voller Zuversicht und mit Elan in Deine beruiche ‚Freiheit‘ starten kannst. z34
Kennst Du Hygge?Hygge ist ein dänisches Konzept, das laut Hygge-Experte Jeppe Linnet „ein angenehmes und ein als sehr wichtiges alltägliches Empnden der Sicherheit, der Gleichheit, der persönliche Ganzheit und einen spon-tanen sozialer Flow“spiegelt. Hygge erfordertdie Fähigkeit, nicht nur im gegenwärtigen Moment zu sein, sondern auch jedes Element des Momentes zu beachten und zu genießen. Es geht tatsächlich darum, alles Gute, was der Moment zu bieten hat,zu genießen, damit sind auch die Menschen gemeint, mit denen wir gerade zusammen sind. Ist man alleine, so genießt man eben mit Freude auch das Alleinsein. Ob Du nun draußen im Wald, auf der Skipiste oder zuhause auf dem Sofa bist, ob Du etwas Vertrautes oder etwas ganz Neueserlebst, alles, was dir gut tut, was Dir Trost gibt oder ein Gefühl von Gemütlichkeit, des Glückes, der Geborgenheit, der Freude, das ist Hygge, und darum darf man sich bemühen.Ein Zustand des SeinsObwohl Hygge seit fast 200 Jahren ein wichtiger Bestandteil der dänischen Kultur ist, wird ange-nommen, dass das Wort aus Norwegen stammt.Bei der Rückverfolgung seiner Etymologie vermu-ten Experten, dass hygge aus dem altnordischen Wort „hugge“ übersetzt wird, was bedeutet, Trost zu spenden. Der nordische Begri selbst stammt von dem Wort ‚hugr‘ – ‚Stimmung‘ – was für den Grund verantwortlich sein könnte, dass Hyg-ge im Grunde eben bedeutet, eine besondere At-mosphäre zu schaen, die all das hervorru, was Menschenein warmes Gefühl gibt, Gemütlichkeit und Geborgenheit ausstrahlt. Es ist üblich, dass Dänen Hygge leben, undwenn sie Freunde, oder Kollegen verabschieden, dann mit dem Wunsch „Hab Hygge!“ Während sich das Konzept von Hyg-35
ge außerhalb Dänemarks im Allgemeinen zu einem Lifestyle-Trend von weichen Sofaüberwürfen, knis-terndem Feuer und heißer, köstlicher Schokolade in schönen Trinkbechern präsentiert, so ist Hygge in Dänemark einZustand des Seins, der eindeutig unkommerziell und frei von jeglichen ‚Requisiten‘ ist,die unsdas Gefühl geben, beweisen zu müssen, dass er oder siebesonders gut hyggen kann. Es ist also eher das Gegenteil davon gemeint. Wahrha hyggelig zu sein, heißt auch bescheiden zu sein. Es geht darum die Einfachheit in der eigenen Umge-bung anzuerkennen und,das Kleine und das Ver-traute zu genießen und zu wertschätzen. Dabei geht es darum, die Familie, die Gemeinscha und das eigene Landzu genießen. Dänemark ist historisch gesehen eine kleine, ländliche Gesellscha von eng verbundene Familien und Gemeinschaen. Es geht also auch um die eigenen Wurzeln.Hygge kann auch außerhalb Däne-marks integriert werden Kann man dieses Konzept nun auch außerhalb von Dänemark in seinen kulturellen Kontext bringen und leben? Meik Wiking, CEO des Happiness Re-search Institute in Kopenhagen, und der Autor des britischen Bestsellers ‚e Little Book of Hygge‘ sagte, dass Hygge„ein entscheidendes Merkmal der (dänischen) kulturellen Identität undein integraler Bestandteil der nationalen DNA“sei. Danach kann es laut Wiking für Dänen einfacher sein als für den Rest der Welt, Hygge zu integrieren. Der Grund sei unter anderen darin zu sehen, dass Dänemark, wie andere skandinavische Länder auch, eine Ge-sellscha geschaen hat, die seinen Bürgern soziale Sicherheit bietet. Wie zum Beispiel eineallgemei-ne kostenlose Gesundheitsversorgung, kostenlo-se Hochschulbildung, eine gute Infrastruktur und ein sehr gutes und zugängliches öentliches Ver-kehrssystem. Das soll nicht heißen, dass Menschen außerhalb Dänemarks keine Hygge-Prinzipien in ihrem eigenen Leben anwenden können. Es soll lediglich die Tatsache gezeigt werden, dass es bei Hygge darum geht, Qualität und nicht Quantität im Leben zu schaen. Ist das nicht sowieso wichtig, wenn man erfüllt leben möchte? Hygge erfordert die Fähigkeit,bewusst zu lebenund die Gegenwart mit einer gewissen Langsamheit zu genießen.Das kann man überall anstreben, egal wo man ist. Es geht eben nicht darum, mehr zu haben, sondern vielmehr zu verstehen, wie wichtig es ist, das zu schätzen, was man bereits hat und über was man bereits verfügen kann. Denke ich zurück an mei-ne Kindheit, dann wurde mir genau das auch von meinen Eltern vermittelt. Ich bin sicher, dass dieses Konzept nicht ganz so weit entfernt ist von uns.Geselligkeit und Geborgenheit statt übermäßigem KonsumDas dänische Konzept beinhaltet eine besondere Qualität der Geselligkeit, die das sich Zurschau-stellen, als auch übermäßigen Konsum und Ma-terialismus ablehnt. Stattdessen pegt man tiefe Erfahrungen von Geborgenheit, Zufriedenheit und begrüßt die Zusammengehörigkeit. Das ge-36
genseitige Vertrauen wird mehr geschätzt als Konsum. Es wird viel Wert darauf gelegt, sich mit Freunden, derFamilie und anderen Menschen, die man mag, zu treen, um Essen als auch Trinken zu teilen und um gemeinsam zu lachen. Streitge-spräche gehören nicht zu Hygge – etwas, das sich in der heutigen Zeit sehr willkommen anfühlt.Es geht um Akzeptanz und Oenheit. Die übermä-ßige Abhängigkeit von Mobiltelefonen und ande-ren technischen Geräten wird ebenfalls nicht als Hygge angesehen. Tatsächlich lehnt Hygge den Einsatz moderner Technologie als Vehikel für so-ziale Interaktion ab und bevorzugt stattdessen die antiquierte Form des persönlichen Gesprächs. Wie schön ist das denn! DasZuhause hat eine zentrale Bedeutung von Hygge. Und hier ist weder das Prä-sentieren von Statussymbolen noch der nanzielle als auch kulturelle Status von Wichtigkeit. Denn es geht eher um das Zuhause als Raum der Sicherheit, Geselligkeit und des Wohlbendens. In Kulturen, die Wert auf dieöentliche Darstellungder eigenen Person legen, mag das stille, geborgene Zusammen-sein, im kleinen Kreise der Familie oder mit Freun-den, bei sich zu Hause und vielleicht sogar noch mit einer heißen Tasse Kakao oder Tee seltsam bis bieder wirken. Denn diese Wirklichkeit gibt es ja auf Instagram oder Facebook nicht. Aber Hygge hat wahrscheinlich deshalb so viel Aufmerksamkeit erhalten, weil es die Sehnsucht nach echter Nähe, Vertrautheit und Geborgenheit stillt.Hygge ist nicht MinimalismusHygge und Minimalismusbeschreiben, trotz ihrer vermeintlichen Ähnlichkeit, verschiedene Konzep-te. Ihre Ähnlichkeiten liegen in ihrem Mangel an Konsumismus und der Betonung auf Besitztümer, die einen funktionalen oder emotionalen Wert ha-ben oder weil diese dem Leben besondere Schön-heit verleihen. Der Minimalismus konzentriert sich jedoch darauf, bestimmte Dinge loszulassen, seien es materielleBesitztümer, nanzielle Reichtü-merund sogar Beziehungen. Menschen leben aus verschiedenen Gründen einen minimalistischen Lebensstil. Zum Beispiel um die Umwelt zu erhal-ten, um etwas zu schaen, anstatt zu konsumieren, oder um physischen als auch emotionalen Freiraum zu erhalten, der es ihnen dann ermöglicht, mehr in ihrem Leben zu tun und zu empnden. Eine der wichtigsten minimalistischen Überzeugungen ist, dass es besser ist, sparsam zu leben. Und hier gibt es schon einen wichtigen Unterschied, denn ein spar-sames Leben ist für einen Hyggepraktiker eigent-lich nicht notwendig, dagegen ein einfaches Leben schon. Diese feine Unterscheidung ist sehr wich-tig. Man muss also nicht jeden Cent umdrehen, um Hygge zu praktizieren. Aber man sollte sein Geld weiseausgeben. Weise ist auch der, dersein Geldbeutel für ein großes Stück Kuchen und eine heiße Schokolade leert, um diese dann mit der bes-ten Freundin oder mit dem Kumpel zusammen zu genießen. Genau darum geht es. Denn solche Mo-mente beschreiben das Alltagsglück. Es geht dar-um, einfache Erlebnisse zu schaen, und diese ganz bewusst zu erleben und zu genießen. Es geht dar-um, Unzufriedenheit im Leben zu beseitigen, und den Moment, aber auch das Gefühl von Heimat, Geborgenheit oder von zu Hause zu schätzen. Man sieht, es geht hier nicht ummaterielle Besitztümer, es geht weit darüber hinaus. Vielleicht noch zwei weitere Unterschiede zwischen jemandem, der Hygge praktiziert und einem Mi-nimalisten: EinMinimalist würde sich vonseinen vielen, über die Jahre gesammelten Büchern ver-abschieden. Jemand der Hygge praktiziert, würde seine vollen Bücherregale als Beitrag zu einem ge-selligen Abend und zur gemütlichen Atmosphäre sehen. Für einen Minimalisten könnten viele Ker-zen, die im Haus aufgestellt werden, als Zeichen des Konsums gesehen werden. In einem Hygge-Haus verleihen Kerzen einem Raum Wärme und Gemüt-lichkeit, die man so sehr schätzt.Mache es Dir also richtig hyggelig. z37
Die Achtung vor dem Leben und der Schöpfung ist für mich ein Grundwert, den ich stets an vorders-ter Stelle nenne, wird nach meinen Werten gefragt. Hat diese Art von Achtung etwas mit Achtsamkeit zu tun? Undwas genaubedeutet Achtsamkeit für mich und mein Leben? Diese Frage, so denke ich, sollte ich mir öer stellen. Undin welcher Reihen-folge soll ich denn achtsam sein? Zuerst meiner Umwelt und dann mir gegenüber? Hat das dann noch etwas mit dem ‚modernen‘ Wort ‚Achtsam-keit‘ im Sinne von Mindfulness zu tun? Und muss das so dogmatisch sein? Nein, das muss es nicht. Ich lasse die Gedanken jetzt einfach ießen.Achtsamkeit schat FreudeIch glaube,es ist gut, wenn ichzunächst achtsam mir gegenüber bin. Mirselbst mit Achtung zu be-gegnen, gibt mir Kenntnis über mein eigenes In-nenleben, Wünsche, Ängste und Ziele. Kenne ich mich in meinem Selbst, dann stehe ich fest, jedoch nicht starr, gleichzeitig exibel und gelassen, mit beiden Beinen auf dem Boden, in meinemLeben, in meiner Mitte. Aus dieser Warte heraus fällt es mir leicht, dem Außen mit Achtsamkeit zu begeg-nen. Ich fühle mich gut und wohlwollend. Schließ-lich kehrt Ruhe und innerer Frieden ein. Ja, Acht-samkeit schenkt mir tiefe und stille Freude. Wie man dahin kommt? Ich glaube es ist gut, wenn man zunächst seinen Atem beobachtet, aber auch die ei-genen Gefühle und Gedanken.Achtsamkeit beinhaltet Aufmerk-samkeitWenn ich mit Menschen über Achtsamkeit spreche, so kommtbei vielen das Wort ‚Aufmerksamkeit‘ in den Sinn. Und zwar gegenübersichselbst, einer an-deren Person oder aber auch gegenüber einer Sa-che. Das nde ich interessant. Wenn ich nun genau hinschaue, stecken in dem Wort ‚Aufmerksamkeit‘ zunächst zwei Worte, nämlich ‚auf‘ und ‚merken‘. ‚Auf‘ könnte das ‚Oensein‘ meinen, um zu ‚mer-ken‘ was gerade geschieht in meinem Erleben, also das Fühlen und Denken, aber auch was sich im Außen tut. In dem Wort ‚Achtsamkeit‘ selbst steckt zum einen das Wort ‚achten‘. Hier stelle ich eine Verbindung zu ‚Achtung‘ her, im Sinne des Aufmerkens, der Anerkennung aber auch der Fo-kussierung bzw.Wachheit, was das Wort „Achtung‘ automatisch in uns hervorru. Zum anderen er-kenne ich den Wortteil: „sam‘ (AchtSAMkeit). Der Samen, das Samenkorn, aus dem etwas entsteht, aus dem etwas entspringt. Für mich bedeutet es, die 38
stille innere Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt, in Verbindung mit dem Außen, mit dem, was gerade passiert.Achtsamkeit ist neutralAchtsamkeitheißt nicht zu beurteilen oder zu ur-teilen, wie zum Beispiel „... ich bin nur achtsam, wenn ich diese Haltung beim Meditieren einneh-men kann“. Oder: „Wenn mich aus dem Äußeren nichts ablenken kann, nur dann weiß ich, was Acht-samkeit ist.“ Folgenden Gedankengang möchte ich hier einechten. Bei ur‘teilen‘ nden wirdas Wort „teilen“. Bei der Achtsamkeit geht es gerade nicht um das Teilen von z. B. Gut und Böse. Es geht viel-mehr darum, um das was ist,bewusst zu erleben. Ich glaube, dass wahre Achtsamkeit nur innerhalb eines beurteilungsfreien Geistes geboren und ge-schaen wird. Oen, neugierig und bereit für das, was jetzt geschieht und geschehen wird. Sich stau-nend wie ein Kind dem Moment hingeben.Achtsamkeit in den Alltag integrie-renUnd was heißt das nun in meinem Alltag? Tat-sächlich übe ich mich darin und merke, dass es mir manchmal nicht so recht gelingen will. Dann schiebt sich derurteilende Geist dazwischen und stört diese kreative oene und schier grenzenlose Freiheit. Dennoch, ich übe mich darin, und wenn es mir gelingt, bin ich überaus glücklich und frei.Und es klappt immer besser.„Aus der Achtung kommt das Staunen und aus dem Staunen kommt die Freude. Achtsame Ver-bundenheit mit allem was uns umgibt, macht auch mich unbesiegbar.“ (Shaolin)Ich glaube, das ist eine gute Leitschnur in einer Zeit, die so viele Veränderungen und Unsicherheiten mit sich bringt. Achtsamkeit heißt nicht, einseitig auf die Wünsche anderer einzugehen, sondern Ach-tung zu haben vor sich selbst und dem was uns um-gibt, was in Dir geschieht und dieses zu erkennen und anzuerkennen, weil es ist wie es ist. Das heißt auch, die eigenen Wertezu kennen und in Achtung zu gehen, wenn diese überschritten werden, damit die eigenen Grenzen auch gesetzt, gleicherma-ßenbeschütztund ggfs. verteidigt werden können. Klar und mutig.Aus der Achtsamkeit kommt die Ein‘Sicht‘ in michselbst und auch inmein Gegen-über. Daraus entsteht Er‘Kenntnis‘, diese macht ge-lassen, ruhig, standha, schenkt ein Lächeln. Und wo ein Lächeln wirkt, geht der Samen der Freude auf. z39
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Yoga soll Dir Freiheit schenkenEin Gespräch mit Petra Zuckschwert-MartinPetra liebt Yoga mit Leib und Seele. Das merkt man sofort, wenn man sie kennenlernt. Sie baute in Freising, im Münchner Norden, mit ihrem Mann in liebevoller Arbeit die Räumlich-keiten einer alten Seifenfabrik zu einem ganz besonderen Yogastudio um. Dort wirkt sie als Yogalehrerin und Leiterin des Studios, in dem sie zusammen mit anderen Yogalehrerinnen und -lehrern eine Vielzahl von wunderbaren Kursen anbietet. Durch ‚Zufall‘ schneite ich vor einigen Jahren in ihre Räumlichkeiten. Petras Oenheit und die Fähigkeit, ganz präsent zu sein, fand ich spannend. ‚Diese Frau möchte ich interviewen‘, dachte ich mir. Es verging noch einige Zeit, ich war auf Reisen und Corona gab es schließlich auch noch. Diesen Som-mer klappte es mit meinem Interview. Dabei erfuhr ich, dass sie inmitten von Blumen und Natur eine ‚bewegte’ Kindheit hatte und, dass sie früher als Landschaftsarchitektin arbeite-te. Doch lies selbst.41
Von der Landschasarchitektur zum Yoga. Das ist ein spannender Weg. Wie bist du zum Yoga gekom-men? Es begann schon früh. Meine Eltern hatten ein Floristikgeschä mit Zierpanzengärtnerei und so bin ich mit Blumen und der Natur aufgewach-sen. Die Liebe zur Natur und das Gestalterische begleiten mich von Kind an und führte mich auch zum Studium der Landschasarchitektur. Gleicher-maßen bewege ich mich unglaublich gern, o habe ich als Kind einfach wild und frei getanzt. Daher hatte ich während meines Studiums eine Ausbil-dung als Leiterin für kreativen Tanz absolviert, und es folgten weitere ähnliche Ausbildungen Richtung Körperarbeit und Tanz. Ich praktizierte lange Jahre ‚Modern Dance’. In Freising, wo mein Mann und ich dann unser Büro für Landschasarchitektur eröneten, konnte ich den Tanz nicht mehr wei-terführen - so kam Yoga hinzu. Eigentlich als Aus-gleich zu meiner sitzenden und mentalen Tätigkeit. Mein Beruf als Landschasarchitektin und das Yoga liefen ziemlich lange parallel und meine ers-ten Yogaausbildungen hatte ich eigentlich zunächst nur für mich gemacht. Ich praktiziere Yoga nun schon seit 22 Jahren.Gab es einen Impuls oder war es ein Prozess der Dich schließlich zu Deiner Yogaselbständigkeit brachte? Es war ein Prozess. Es hatte sich einfach gezeigt, dass diese Liebe zum Yoga immer größer wurde. Schließlich war es dann so, dass meine Leh-rerin immer mal wieder eine Vertretung benötigte, und so sprang ich ein. Das bereitete sehr viel Spaß, und schließlich gestalteten wir einen kleineren Raum in unseren Büroräumen als Yogastudio um ,und der Weg in die Selbstständigkeit als Leiterin für Yoga war geebnet.Was bedeutet Glück für Dich. Wie würdest Du es denieren? Ist Glück Glücksache? Ich habe mal den wunderschönen Satz in einem Coaching ge-hört ‚Happiness is an Inside Job‘. So würde ich es auch denieren. Es ist etwas, was jedem oen steht. Es ist natürlich auch etwas Arbeit, nämlich dass wir uns den Geschenken des Lebens önen und uns auch immer wieder von unseren Vorstellungen verabschieden, wie Glück auszusehen hat. Glück ist, wenn Gelegenheit auf Bereitscha tri - und Gelegenheiten gibt es eigentlich immer. Anstelle von „Gegenentwürfen“, wären wir sicherlich glück-licher, wenn wir das, was uns das Leben sowieso alles Großartiges schenkt, sehen und annehmen könnten. Was bedeutet Yoga für Dich, wenn Du es in drei Sätzen beschreiben würdest? Yoga önet die Türen zu unserem wahren Selbst, zu unserem zu Hause. Yoga ist ein völlig undogmatisches Angebot an uns, ein ganzheitlicher Weg. Yoga hil uns unsere Ener-gie zum Fließen zu bringen.Welcher tiefe Sinn steckt hinter dem was Du tust? Was möchtest Du der Welt mit Deinen Kursen geben? Letztendlich ist es das, was ich selbst an wertvollen Aspekten am Yoga wahrnehme, auch mit meinen Schülerinnen und Schülern zu teilen. So dass sich Türen wieder önen und die Energie wieder zum Fließen kommt, dass wir unser inne-res Licht, das ja jeder in sich hat, wieder strahlen lassen. Aber auch, dass wir ein wenig tiefer graben bei uns selbst, um zu erkennen, dass bereits alles da ist. Es geht auch darum, Menschen, die in mein Studio kommen, wieder das Vertrauen in sich und das Leben zu geben - dabei möchte ich auch weiter-geben, dass jeder Mensch in die Eigenverantwor-tung gehen muss. Ich glaube Leben bedeutet auch, sich wie eine Zwiebel zu schälen, eine Schale nach der anderen, um unseren eigentlichen Kern, unse-re Essenz zu erkennen. Dieses Selbst wird im Yoga „Atman“ genannt. Man sieht auch in den letzten Jahren eine boomen-de Yogaindustrie, mit modischen Yogakleidern und Accessoires. Die Philosophie, die Weisheit, die hinter dem Yoga steckt, bleibt vielleicht auch bei einigen Yoga-Angeboten im Hintergrund. Wie schast Du es, dass die Ganzheit des Yogas bei den Praktizierenden ankommen darf? Zunächst ist es super, dass der Yoga von all den esoterischen und religiösen Vorurteilen, die man dem Yoga in der Vergangenheit zuschrieb, durch die große Popula-rität befreit wurde. Es haben nun viel mehr Leute den Zugang gefunden. Es liegt an den Studios und Lehrern selbst, diesen ganzheitlichen Aspekt zu vermitteln. In meinen Yoga-Stunden leite ich zum Beispiel auch bewusst durch Pranayama Übungen und da merkt der Übende schon, es geht nicht nur darum, den Körper zu verdrehen wie eine ‚Brezel‘ (lacht), sondern da steckt viel mehr dahinter. Atem-übungen können unseren Geist beruhigen, Gedan-ken wie ‚Ich muss was leisten, ich muss besonders gut sein‘, dürfen wir dann loslassen. Und ich kann natürlich schon in kleinen Sätzen, während wir eine Asana oder eine bewegte Sequenz üben, phi-losophische Aspekte einießen lassen. Man muss nicht den großen Yoga-Talk machen. Ich verbinde auch immer diese kleinen philosophischen Aspek-te mit unserem modernen Leben. Es ist spannend, wie man die alten Yoga-Schrien auf dieses über-42
tragen kann. Ich denke fast jeder fängt aus einem eher körperlichen Aspekt mit Yoga an, und dann auf einmal merken wir: „Wow Yoga hat so viel mehr Tiefe und schenkt uns soviel mehr!“ Ich glaube, wer beim Yoga bleibt, der wird von diesen rein äußerli-chen Aspekten weg kommen. Welche Übung ist Deine Lieblingsübung, um über den Atem wieder ins Fließen zu kommen? Und welche tiefere Bedeutung hat sie für Dich selbst? Es gibt so viele wertvolle Pranayama Übungen, die ich selbst praktiziere und an meine Schülerinnen und Schüler weitergebe und da ich diese je nach Tageszeit und was ich gerne bewirken möchte aus-wähle, gibt es nicht die eine „Lieblingsübung“. Aber ich teile sehr gerne zwei Pranayama Übungen, die einfach und eigentlich für jeden gut geeignet sind. Dabei geht es wieder einmal um ein ‚in Balance kommen‘. Die erste Übung heißt ‚Surya Bhedana‘ und wird mit „Sonnenatmung“ übersetzt, die zwei-te ist ‚Chandra Bhedana‘, die Mondatmung. Surya Bhedana ist san energetisierend, gut geeignet am Morgen oder wenn du dich müde fühlst und mehr Energie brauchst: Finde einen aufrechten Sitz (das geht auch auf einem Stuhl), beuge Zeigenger und Mittelnger der rechten Hand, das sogenannte ‚Vis-hnu Mudra‘. Schließe san das linke Nasenloch mit dem rechten Ringnger. Atme ruhig und gleich-mässig durch das rechte Nasenloch ein. Schließe am Ende der Einatmung auch das rechte Nasen-loch (mit dem Daumen) und halte die Atemfülle. Önen nur das linke Nasenloch und atme lang und ruhig durch links aus. Das ist eine Runde, wieder-hole ca 5-10 Runden. Chandra Bedhana ist beruhi-gend, wenn du dich überreizt fühlst und sehr gut am Abend geeignet: Wieder im aufrechten Sitz, bil-dest du das ‚Vishnu Mudra‘ mit der rechten Hand. Schließe san das rechte Nasenloch mit mit dem rechten Daumen, atme ruhig und gleichmässig durch das linke Nasenloch ein. Schließe am Ende der Einatmung auch das linke Nasenloch mit dem Ringnger und halte die Atemfülle. Önen nur das rechte Nasenloch und atme lang und ruhig durch rechts aus. Wiederhole wieder ca 5-10 Runden. Bei Surya Bedhana atmen wir also immer durch rechts ein und durch links aus und bei Chandra Bedhana genau umgekehrt - so werden die unterschiedlichen Gehirnareale und Bereiche des Nervensystems an-gesprochen, die für Aktivität bzw Entspannung zu-ständig sind. Einfach und doch so wirkungsvoll!Welches Lebensmotto begleitet Dich auf Deinem Lebensweg? Es ist meine Herzensangelegenheit mein Dharma zu nden und zu leben. Ich meine damit das, wofür ich geboren bin - Dharma ist das, wofür jeder von uns geboren worden ist. Mit sei-nen Fähigkeiten, mit dem was er ausdrückt in die-ser Welt. Hierzu habe ich ein wunderschönes Zitat gefunden von Aadil Palkhivala, er ist Yogalehrer, Autor und Hypnotherapeut: ‚Dharma ist nicht das, was Du tust, nicht das was Du tun solltest, nicht ein-mal das was Du tun willst. Sondern das, wofür Du geboren wurdest.’ So empnde auch ich es und das hat mich letztendlich mein ganzes Leben begleitet, motiviert und zu dem geführt, was ich gerade tue. Dann ist das, was wir tun auch wie eine Quelle, die sprudelt und dafür sorgt, dass es meinem Leben Sinn verleiht und meine Energie ießen kann. Mit welchem Lieblingssatz, gerne auch einem Zi-tat, möchtest Du dieses Interview beenden? Vanda Scaravelli (1908 - 1999), eine Yogapionierin und Freigeist, hat bei Iyengar gelernt und intuitives Yoga entwickelt. Sie sagte „Yoga sollte nicht geübt werden, um Deinen Körper zu kontrollieren, ganz im Gegenteil, Yoga sollte Deinem Körper Freiheit schenken, alle Freiheit, die er braucht.“ Das n-de ich wundervoll. Zunächst wenn man das hört, denkt man, es sei ein Gegensatz. Das ist es aber nicht, denn wenn ich mit allen meinen Sinnen übe und ganz wach und präsent werde, dann zwinge ich meinen Körper nicht in eine bestimmte Form, sondern ich übe ganz freudvoll so, dass es meinem Körper gut tut. Liebe Petra, danke für das Interview.43
ditation in dieser hektischen Zeit fast schon uner-lässlich, um fokussiert zu bleiben und zur inneren Ruhe zu kommen.Was ist ‚meditieren‘? Es gibt die unterschiedlichsten Ansichten als auch Interpretationen, was Meditation überhaupt ist. Dementsprechend nden wir viele Techniken hier-zu. Meditation an sich ist eine Innenschau, ein In-sich-kehren, meist in Zurückgezogenheit. Sie kann im Sitzen, im Gehen oder auch Liegen stattnden. Sie kann bei geschlossenen oder halbgeschlossenen Augen durchgeführt werden, je nachdem, für wel-che Art man sich entscheidet. Sie kann auf ein ima-ginäres oder ein tatsächliches Objekt, auf Gefühle, sogar auf Situationen gerichtet sein. Dabei ist der Geist tief entspannt und gleichzeitig gesammelt. Dies führt zu einer gesteigerten Klarheit und höhe-ren Konzentrationsfähigkeit im Alltag. Die Resili-enz und Widerstandskra des Organismus nehmen Es ist das Recht eines jeden Menschen, glücklich und zufrieden zu leben. Diese Aussage kennst Du wahrscheinlich auch. Beim Recht, glücklich zu sein, geht es jedoch nicht um ein Recht, das wir von anderen einfordern können, sondern dieses müssen wir uns selbst zugestehen, das heißt nichts anderes, als selbst für sich einzustehen. Denke dar-an, wenn Du es nicht tust, dann macht es niemand. Denn kein Mensch ist geboren, um uns glücklich zu machen. Was hat das nun mit Meditation zu tun? Meditation ist zunächst ein wunderbarer Weg, mit seinem wahren Selbst Kontakt aufzunehmen, sich im Kern des Seins zu spüren, um schließlich zu erkennen, was man braucht, um glücklich zu sein. Wenn Du nicht weißt, was Du wirklich möchtest, was Du brauchst, um zufrieden zu sein, kann es sein, dass Du nicht nur von jener Bedürfnissteue-rung manipuliert wirst, die die Werbung geschickt in den Socialmedia-Kanälen platziert hat, sondern auch Opfer der Angst wirst, weil Du nicht mehr zwischen wertvollen Informationen und Propagan-da unterscheiden kannst. Genau deshalb ist Me-44
zu, gleichzeitig verstärken sich die Gelassenheit als auch Kreativität des Menschen.Ich bin mit dem Meditieren zum ersten Mal als 12-Jährige in Berührung gekommen, als ich den Zen-Buddhismus kennenlernen dure. Einige Jah-re später, als junge Erwachsene, wurde die Medita-tion ein Teil meines Lebens. Für mich bedeutet Me-ditation das Sitzen in der Stille, um meinen Geist zu leeren. Ich lasse die Gedanken, welche kommen, einfach wie Wolken an mir vorbeiziehen, mein Atem ist ruhig und bewusst. Meist fühle ich mich verbunden mit dem Großen und Ganzen, als Teil des Universums. Unendliche Liebe durchströmt meinen Körper. Ich bin ruhig und mir selbst sehr nahe. Die Konsequenz in meinem Leben ist, dass meine Intuition klar und stark präsent wird, ich bin ruhiger und kann besser Entscheidungen treen.Ja, es ist ein Lauschen tief in sich selbst hinein, um auch zu erkennen, was bestimmte Gefühle als auch innere Bilder vielleicht sagen möchten. Das bringt den Meditierenden o zu anderen Sichtweisen. Im Folgenden zeige ich Dir zwei kleine Meditations-techniken, die Du sofort praktizieren kannst.KlangmeditationHier geht es darum, einen Ton erklingen zu lassen, vielleicht mittels einer Klangschale, und diesem Ton, wie er sich in der Stille verliert, nachzulau-schen oder nachzuspüren. Praktiziert man dies re-gelmäßig, kommt man schnell in eine innere Ruhe, die einen nährt.Bereite Dich folgendermaßen vor: Gehe an einen Ort, in einen Raum oder eine Ecke, wo Du Dich ungestört fühlst. Richte Dir eine Klangschale, oder ein anderes für Dich wohlklingendes Instrument zurecht. Gerne kannst Du auch eine Klangschalen-aufnahme benutzen. Lege Dir auch ein Sitzkissen, oder stelle Dir ein Stuhl zurecht, auf dem Du sitzen kannst. Es reicht, wenn Du Dir für den Anfang cir-ca 10 Minuten Zeit nimmst.So geht‘s: Setze Dich nun aufrecht auf einen Stuhl oder auf ein Sitzkissen, atme mehrmals tief ein und aus und wenn Du soweit bist, schlage Deine Klang-schale an. Nun höre dem Ton nach, wie er sich in der Stille verliert und lausche in der Stille nach. Be-obachte Dich dabei, so als wenn Du selbst zwischen und hinter Deinen Augen sitzen würdest.Achtsames Atmen beim Meditieren Die nächste kleine Meditationsübung beschäigt sich mit dem Atem. Eine Meditation beginnt für mich mit dem bewussten Atmen. Folgende Übung kannst Du jederzeit durchführen. Sitze aufrecht. Atme tief ein und aus. Ganz bewusst. Lass Deinen Atem tief durch Dich hindurchießen, indem Du zunächst den Unterbauch anhebst, dann die Flanken, dann den Brustkorb und schließlich den Schulterbereich mit der frischen Lu auüllst. Alles dehnt sich aus. Die Lu wird dann wieder au-tomatisch aus Deinem Körper ießen wollen, und zwar ausgehend vom Unterbauch, der sich beim Ausatmen als erstes senkt. Lass Dich ganz natürlich geschehen. Variation 1: Nun beginne beim Einatmen zu den-ken ‚ich atme ein‘ und beim Ausatmen ‚ich atme aus und lächle‘.Variation 2: Das Atemanhalten zwischen Ein- und Ausatmung kann sehr hilfreich sein. Nach Yoga-tradition empehlt sich ein Atemanhalten für die Dauer von ca. sieben Sekunden zwischen Ein- und Ausatmung, damit sich der Verstand von der Ge-dankenaktivität zurückzieht. Wenn dieses Anhal-ten fünf- bis siebenmal zu Beginn der Meditation wiederholt wird, hil es, die Sinne nach innen zu kehren, denn die Atemkontrolle bringt die Ge-dankenkontrolle mit sich und umgekehrt. Danach folgst Du wieder Deinem üblichen achtsamen Atemrhythmus. Nach einer gewissen Zeit wirst Du innerlich ruhi-ger und so wie bei einem ruhigen See kannst Du viel besser erkennen, was unterhalb der Oberä-che liegt. Dann kannst Du das ergründen, was in Dir steckt und was Du brauchst, um glücklich zu sein. Denke daran: Das geschieht Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug. zHier ndest Du zwei Hör-proben des Albums ‚Calm Meditation Music‘. Schließe Deine Augen undlasse alle Gedankeneinfach ziehen. 45
ShodoIch traf die Künstlerin in Wien. In meiner Mittags-pause schlenderte ich des Öeren an ihrem Atelier vorbei. Irgendwann hatte ich das Glück, sie zu tref-fen. Ich war vom ersten Augenblick an fasziniert von ihren Werken, so kunstvoll und harmonisch. Aber auch Junko Baba selbst wirkte auf mich nicht nur sehr professionell in all ihrem Tun, sondern vor allem energievoll, oen und sehr sympathisch. Ich ließ ein Werk für mich anfertigen. Einige Wo-chen später entstand dieses wundervolle Interview.46
Junko Baba unterrichtet in Österreich japa-nische Kalligraphie. Sie wurde in der Prä-fektur Fukuoka in eine Kalligraphie-Familie geboren. Sie begann diese Kunst bereits im 3. Lebensjahr. Ein Jahr später kam Kla-vierunterricht dazu. Mit 18 bekam sie die Zulassung zur Kalligraphie-Lehrerin und nachdem sie mit 14 Jahren begann, sich im klassischen Gesang ausbilden zu lassen, ging sie später nach Tokyo, um dort an der Universität Gesang zu studieren. Es blieb nicht bei Tokyo, sondern sie kam über einen österreichischen Gastprofessor nach Salz-burg und Linz. Im Opernhaus Linz war sie 22 Jahre lang als Opernsängerin tätig. Weil sie sich immer noch intensiv mit ihrer Kalligra-phie beschäftigte, beschloss sie danach, ein Atelier in Wien aufzumachen. Sie ist Lehr-beauftragte an der Universität Wien, leitet die europäische Zweigstelle der Nihon Shu-ji Kalligraphie Gesellschaft und gilt als eine der aktivsten Performance-Künstlerinnen der japanischen Kalligrae im europäischen Kulturraum.Was bedeutet Shodo? Shodo heißt „Der Weg des Schreibens“.Das ‚do‘ steht hier für den Weg. Beim Shodo zählt daher nicht das Endergebnis, sondern der Weg dorthin, gemäß dem Motto: „Der Weg ist das Ziel“. Die japanische Kalligraphie ist stark mit dem Augenblick ‚jetzt‘ verbunden. Jeder Au-genblick ist einzigartig und kehrt nie wieder. Man konzentriert sich auf den gegenwärtigen Moment. Jegliche Korrektur reißt den Kalligraphen aus der Gegenwart heraus und versetzt ihn in die Vergan-genheit zurück. Das wäre ein Widerspruch in sich, und ist deshalb auch verboten. Außerdem geht es bei der japanischen Kalligraphie nicht um das Schönschreiben an sich. Sie ist eineeigenständige Kunstform, die technisches Vermögen, ästhetisches Verständnis und künstlerischen Ausdruck glei-chermaßen benötigt. Im asiatischen Raum ist die Kalligraphie der Malerei ebenbürtig.Was sind die Unterschiede zur westlichen Kalli-graphie? Der erste Unterschied betri die Werk-zeuge zum Schreiben, die vier Schätze des Shodo. Das sind Pinsel, Tusche, Reibstein und Papier. Die Schreibpinsel bestehen aus Tierhaaren, nämlich von ganz verschiedenen Tieren, wie Pferd, Hirsch, Schaf, Eichkätzchen bis Wildschwein. Man kann alle möglichen Haare in der Kalligraphie verwen-den. Für die verschiedenen Schristile braucht man verschiedene Haare.Das Gefühl, mit dem man schreibt, ist ebenfalls sehr wichtig. Ein eher harter Pinsel vermittelt ein ande-res Gefühl als ein weicher. Das bedeutet auch, dass je nachdem, welche Worte man schreiben möchte, man andere Pinsel benötigt. Hirsch und Wiesel ha-ben zum Beispiel eher hartes Haar, während man mit einem Pinsel aus Schaaaren schwungvoller schreiben kann, da das Haar weich ist. Es gibt aber auch Pinsel mit gemischten Haaren. Der Pinsel ist das wichtigste Werkzeug. Damit ist auch der Res-pekt gegenüber den Tieren verbunden, denn ohne die Tierhaare könnten wir nicht schreiben. Deswe-gen werden die alten Pinsel auch nicht einfach weg-geworfen, sondern sie werden gesammelt und dann in einem Ritual verbrannt. In Japan gibt es eine spe-zielle Zeremonie dafür, die von einem Priester be-gleitet wird. Während der Zeremonie drückt man seine Dankbarkeit aus und schließlich werden die Pinsel verbrannt.In der Kalligraphie ist es wichtig, wie man den Pin-sel pegt, oder generell wie man mit den Materiali-en nach dem Schreiben umgeht. Alles muss sofort gereinigt werden, aber in einer achtsamen Art und Weise.Verbindet man sich geistig über den Pinsel mit den Tieren? Nicht direkt, aber wenn man den Pinsel in der Hand hat, kann man das Tier spüren. Ich habe gelesen, dass man sich bei der japanischen Kalligraphie die Tusche selbst macht. Ist das so? Ja, genau. Die Selbstherstellung der üssigen Tusche mit Stangentusche und Reibstein ist ein Prozess zur Vorbereitung, um Geist und Körper zusammenzu-bringen. Während des Reibens reinigt sich die Seele durch den Du der Tusche. Das bewusste Atmen bringt innere Ruhe und Respekt für das Kunstwerk. Das ist eine schöne Vorbereitung für mich. Das heißt Kalligraphie ist nicht das Schreiben selbst, sondern der gesamte Weg, von der Vorbe-reitung, über das Einspüren, über das Schreiben und den Abschluss, der Reinigung der Werkzeuge.Ja genau. Fällt es den Schülern schwer, diesen Prozess durch-zugehen? Nein, und ich unterrichte Personen jeden Alters. Die meisten sagen, dass es den Kopf frei macht. Es ist entspannend und meditativ. Es gibt Schüler und Schülerinnen die sagen sogar: „Wenn ich schreibe, habe ich das Gefühl, als würde ich ei-nen Spaziergang im Wald machen.“ Das Schreiben der Schrizeichen wird als harmonisch empfun-den, obwohl man eine gewisse Spannung im Kör-47
per haben muss. Hier wirken die geistige Ruhe, die Konzentration, die mentale Disziplin und die Frei-heit gleichzeitig.Muss man japanische Sprachkenntnisse haben?Nein, das ist nicht notwendig. Ich unterrichte zwar auch an der Universität in Wien, dort nehmen Stu-denten teil, die auch japanisch sprechen, aber es ist nicht Voraussetzung, dass man die Schrizeichen kennt, oder dass man Erfahrung damit hat. Die meisten meiner Schüler und Schülerinnen spre-chen nicht japanisch. Ich erkläre die Schrizeichen und erzähle auch in meinem Unterricht etwas über die Geschichte der Kalligraphie als auch über die Schrizeichen, die wir schreiben.Die Musik und die Kalligraphie sind zwei wesentliche Pfeiler in ihrem Le-ben, auch wenn das Singen vielleicht nicht mehr die Stel-lung einnimmt, wie noch vor ein paar Jahren. Worin gleicht das Singen der Kalligraphie? Die Kalligraphie und die Musik standen immer im Zentrum meines Lebens. Als ich nach Österreich gekommen war, zu-nächst zum Studie-ren und später zum Singen an der Oper, hatte ich mich mehr auf die Musik konzentriert. Aber ich hatte damals von Japan meine Pinsel und Tusche nach Öster-reich mitgebracht. Für mich haben Kalligraphie und die Musik auch einige Gemeinsamkeiten. Ein Komponist hält sein Werk in Noten fest. Jedes Instrument hat dort seine eigenen Notation. Die-se darf man nicht ändern. Das ist gegeben. Bei der Kalligraphie sind es die Schrizeichen, die ich auch nicht ändern kann. Diese sind vorgegeben. Sonst hätten diese eine ganz andere Bedeutung. Aber ich kann interpretieren. Das gibt den künstlerischen Ausdruck und die Freiheit. Bei der Musik ist es ebenso. Pianisten spielen die gleichen Noten, aber der Ausdruck ist von Pianist zu Pianist anders.Das heißt über Ausdruck beim Spielen oder Kal-ligraphieren kann man sein eigenes Wesen, seine Seele mit hineinbringen? Man drückt sich immer mit seinem Selbst aus? Ja, genau. Ich möchte noch etwas zur Musik sagen. Ich singe zwar nicht mehr auf der Bühne, aber wenn ich in Japan bin, halte ich Seminare zum Beispiel über Schuberts Lieder, oder Interpretationen oder ich halte manchmal auch Vorträge über europäisches eater. Das heißt, auch wenn ich nicht mehr selbst singe, so ist die Musik immer noch ein wichtiger Teil in meinem Leben. Jetzt bin ich im Publikum und ich genieße das, es ist inspirierend.Sie haben bei Ihren Performancevorstellungen auch musikalische Unterstützung. Könnte man die Performance-Darstellungen als ‚Zusam-menspiel von Kalli-graphie und Musik‘ nennen? Auf jeden Fall. Ich habe hier tolle Unterstützung von Musikern. Dabei wird meist improvi-siert. Ich teile dem Musiker nur mit, was ich schreibe und wie lange ich etwa brau-che. Dann nimmt das seinen Lauf. Dabei ist für mich auch der Atem wichtig.Wenn ich mir Ihren aktuellen Kalligra-phie-Kalender an-schaue oder die Kal-ligraphie, die Sie mir anfertigten, dann empnde ich innere Ruhe und Harmonie, auch wenn ich nicht wirklich weiß, wie sich die Schri-zeichen inhaltlich auf der Bedeutungsebene zu-sammensetzen. Ist das die Regel, dass Menschen diese Ruhe und Harmonie empnden? Kann man sagen, dass die Wirkung der Schrizeichen auch eine energetische ist, also außerhalb der kogniti-ven Erfahrung? Ja. Manchmal kommen Menschen in mein Atelier und schauen auf eine Kalligraphie und sagen, dass sie ein tiefes, schönes Gefühl aus-löst. Auch wenn sie nicht wissen, was es bedeutet. Ich sehe dann die oenen und beseelten Augen. Beim Kalligraphieren gebe ich meine Seele dazu und mein Gefühl, wie ich das, was ich schreibe interpretiere. Ich glaube schon, dass das die Men-schen spüren. Deshalb ist es für mich wichtig, dass 48
ich dabei körperlich, seelisch und geistig in einem sehr guten Zustand bin. Daher ist es für mich auch wichtig, wenn ich einen Aurag bekomme, zu er-fahren, warum der Kunde genau dieses Wort oder diesen Satz haben möchte. Dann weiß ich, auf wel-ches Gefühl, auf welche Energie ich mich einstellen muss. Geht es zum Beispiel um das Schrizeichen ‚Liebe‘, so gibt es so viele unterschiedliche Liebes-beziehungen. Die Liebe zwischen zwei Menschen, die Liebe zum eigenen Kind, zu den Eltern, zu den Menschen, die universelle Liebe etcDann kann man abschließend sagen, dass sich die Energie des Schaenden auf den Betrachter über-trägt? Absolut. Ein Satz, den Sie in einem Interview sagten, ist zu einem meiner Lieblingssätze geworden. Sie sagten, dass Perfektion eher etwas mit Harmonie als mit Präzision zu tun hat. Wundervoll. Das önet den Raum für eine ganz andere Sichtweise. Eine wei-te, emphatische und verständnisvolle Sicht. Es hat etwas zu tun mit dem Moment aber auch der Ein-zigartigkeit. Bis man zu dieser Harmonie kommt und die Kalligraphie erlernt, oder sich auf diesen Weg macht, welche Rolle spielt in diesem Zusam-menhang die Disziplin? Denn viele Menschen ver-stehen unter Disziplin eher etwas Negatives, man muss üben, üben, üben. Und das darf keinen Spaß machen. Was verstehen Sie unter ‚Disziplin‘, steht die Disziplin im Gegensatz zur Harmonie, wie lässt sich beides vereinbaren? Disziplin ist nicht nur negativ. Für mich ist mentale Disziplin Kon-zentration. Ich hatte mit 4 Jahren angefangen, Kla-vier zu spielen und mit 14 Jahren bekam ich einen neuen Klavierlehrer. Nachdem ich bei ihm vor-spielte, sagte er: „Wenn Du ab morgen nicht jeden Tag mindestens 3 Stunden übst, brauchst du nicht mehr zu mir zu kommen.“ Ich war damals auch am Gymnasium. Aber ich entschied mich, 3 bis 4 Stunden täglich Klavier zu üben, und zwar von 20:00 bis ca. 0:00 Uhr. Ich war damit beschäigt, dass ich keine Fehler machte. Ein solches Üben ist anstrengend und nicht unbedingt die beste Metho-de. Damals hatte ich das sehr ernst genommen. Mit 15 ng ich dann meine klassische Gesangsausbil-dung an, und dann fühlte ich zum ersten Mal, dass die Stimme von mir kommt, aus meinem Körper. Ich singe mit meinem Körper, aus mir heraus. Das war eine wichtige Erfahrung. Mir wurde dann auch klar, dass ich Klavier auch mit meinem ganzen Körper spiele und nicht nur mit meinen Fingern. Alles bringt sich hier ein, der Kopf, das Herz und der Körper. Das lernte ich durch den Gesang. Und mein Klavierspiel wurde dann auch anders. Es war dann nicht mehr das Üben, Üben, Üben, sondern ich begann zu hören und zu spüren, was ich spiel-te. Das war etwas komplett anderes. Und was noch sehr bedeutend ist, mir wurde damals bewusst, wie wichtig der Atem ist. Nicht nur beim Singen, son-dern auch beim Klavierspielen. Das hat mich aus dem Zwang, ‚Ich muss üben‘ befreit. Dann sollte man von einer ‚gesunden’ Disziplin sprechen, bei der die Harmonie die Führungsrolle anstatt des Zwanges übernimmt? Ja ganz genau. Das ist ein schönes Wort ‚gesunde Disziplin‘.Bei der Kalligraphie ist es ja auch so, oder? Ja, auch hier der Atem sehr wichtig. Genau hinschauen und hören ist ebenso wichtig. Nehmen wir jetzt das Schrizeichen für ‚Baum‘. Hier ist es wichtig zu wis-sen, welcher Baum ist gemeint? Zum Beispiel ein großer Baum wie Lindenbaum oder ein Weiden-baum. Jeder Baum hat seine ganz eigene Energie. Es hat also auch sehr viel mit Achtsamkeit zu tun. Wir sprachen ja auch über das Wort ‚Liebe’. So ist das Wort ‚Baum‘ ein weiteres gutes Beispiel. Spricht man von einem Baum, dann hat jeder ei-nen anderen Baum im Kopf. In der Kalligraphie geht man auch in die Tiefe, um herauszunden, was für ein Baum soll es sein? Wie seht dieser aus? Welche Energie steckt dahinter? Welches Gefühl löst dieser aus? Etc. So ist es. Haben Sie ein bestimmtes Ritual bevor Sie mit dem ‚Schreiben‘ beginnen? Ich führe nicht unbe-dingt unmittelbar davor ein Ritual durch. Generell sind das tiefe Atmen und die Achtsamkeit wich-tig. Ich beginne jedoch jeden Tag in der Frühe mit meinem Ritual. Noch bevor ich aufstehe mache ich eine leichte Gymnastik und dann meditiere ich eine halbe Stunde. Erst dann stehe ich auf. Das ist wich-tig. Ich brauche dafür circa eine Stunde Zeit, bevor ich einen Kaee trinke. Sie sagten einmal, Ihr Ikigai wäre „Freude, die andere ansteckt. Damit könne man sogar Kriege vermeiden“. Ein wunderschönes Ikigai, vor allem was die jetzige Zeit angeht. Was entfacht neben der Kalligraphie Ihre Freude? Meine Freude wird auch durch die Natur entfacht. Ich mag Österreich, weil es Gebirge und Seen gibt. Denn ich wandere und gehe gerne zum Bergsteigen. Die Natur ist wichtig für mich, dazu gehören auch Blumen und natürlich Tiere. Die Musik gehört auch dazu. Ich freue mich sehr, dass man wieder in Konzerte gehen kann.49
nur an die Zukun denken, sondern im Moment zur Ruhe kommen. Auch wenn es derzeit sehr schwer ist, muss man das trotzdem immer wieder machen. Wenn man Wolken beobachtet, kommt man schnell in die innere Ruhe. Das ist besser, an-statt die Nachrichten zu schauen.Welchen Satz bzw. welche Zeichen schreiben Sie für sich, wenn Sie Kra brauchen? ‚Jetzt‘. Ich schreibe das Schrizeichen ‚jetzt‘. Weil in diesem Augenblick lebe ich. Wenn ich den Moment nicht lebe, gibt es auch keine Zukun. Wenn ich einen Hänger habe, dann schreibe ich dieses Wort ‚jetzt‘. Ich muss jetzt leben.Frau Baba, vielen herzlichen Dank für das Inter-view. Und welches Wort würden Sie schreiben, um Menschen in der heutigen Zeit mit Ihrer Freude anzustecken? Das wäre Ensō. Es ist Erleuchtung, Harmonie und für mich auch die Erde. Ensō sieht auch aus wie ein Smiley. Aber ich möchte auch die Dankbarkeit und Respekt nennen, denn wenn je-der Respekt und Dankbarkeit dem Leben entgegen-bringt, dann gibt es keinen Krieg. dann kann die Welt schön sein.Wenn Sie den LeserInnen einen Rat geben dürf-ten, wie sie zur inneren Ruhe kommen und wie-der honungsvoll in die Zukun schauen, welcher wäre es? Ich denke, es ist immer gut, einfach raus in die Natur zu gehen, in den Himmel zu schauen und dabei tief zu atmen. Am Abend in die Sterne schauen. Es gibt einen Zen-Spruch ‚Wie Wolken ziehen, wie Wasser ießen‘ oder ‚Alles ändert sich. Nichts bleibt gleich‘. Deswegen sollten man nicht 50
Der Atem ist Deine existenzielle Lebensgrundlage. Er ist Träger Deiner Lebensenergie. Wenn Du nicht atmest, kannst Du nicht leben. Ohne Nahrungs-aufnahme können wir einige Wochen auskommen, ohne Wasser sogar ein paar Tage, aber ohne Sau-erstozufuhr bestenfalls einige Minuten. Es ist ir-gendwie seltsam, dass die meisten Menschen west-licher Nationen sich trotzdem so wenig Gedanken über das Atmen machen. Es wird vieles über das richtige Atmen geschrieben. Allgemein ist bekannt, dass aches, hektisches Atmen nicht gesundheits-förderlich ist. Wenn wir 16.000-mal am Tag einen Fehler begehen und das jahrelang – manche sogar ein Leben lang – dürfen wir uns nicht fragen, war-um wir alles andere als vital sind. So ist es verständ-lich, dass sich Chinesen oder auch Inder wundern, warum sich die Menschen der westlichen Welt so wenig um das eigene Atmen kümmern, denn in je-nen Ländern ist Atmung ein Lebensthema.Der Atemrhythmus ist entschei-dend für das WohlbendenAll unsere Organe benötigen die Sauerstozufuhr über die Blutbahnen. Der eigene Atemrhythmus ist entscheidend für das Wohlbenden. Über das be-wusste Atmen kommen wir z. B. nach einer emo-tionalen Aufregung relativ rasch wieder in die Ent-spannung und der Herzschlag reguliert sich. Leben wir in einer hektischen Umgebung und nehmen unseren Atem eher unbewusst wahr, dann wird es mit großer Wahrscheinlichkeit so sein, dass wir die Auswirkungen dieser hektischen Umgebung früher Dein Atem macht Dich starkWusstest du, dass Du ca. 16.000-mal am Tag atmest? 16.000-mal wird der Körper mit Lebensenergie ver-sorgt. Achtest Du auf Deinen Atem? Wie atmest Du? Vielleicht ach, oder hältst Du den Atem gelegentlich an?oder später in unserer Atemführung und somit an unserer Gesundheit spüren. Die Folgen können u. a. die typischen Herz-Kreislauf-Störungen als auch muskuläre Verspannungen sein. Um sich den von außen benötigten Sauersto zu holen, muss das Zwerchfell aktiviert werden, das ist der Hauptatem-muskel. Dieser wird benötigt, um die Lunge und damit den Körper mit Sauersto zu versorgen. Man kann nun leicht erkennen, dass der Mensch im Grunde über das Zwerchfell automatisch mit der Außenwelt verbunden ist. Sämtliche von außen kommende Reize, insbesondere Emotionen, regis-triert das Zwerchfell und reagiert entsprechend. Daher ändert sich die Atmung entsprechend der Gefühlslage. In einer von Angst und Sorge gepräg-ten Situation wird i. d. R. ach und schnell geatmet. Manchmal scheint der Brustkorb sogar wie abge-bunden zu sein. Es gibt Menschen, die von Grund auf ängstlich und eher passiv sind, diese atmen die meiste Zeit ihres Lebens ach. Du siehst, dass der Atem eine sehr weitreichende Wirkung hat.Hälst Du den Atem an?Wann halten wir den Atem an? Das geschieht zum Beispiel dann, wenn man gerade an etwas Nega-tives denkt, wenn die Nachrichten im Fernsehen angeschaut werden, wenn man auf eine unliebsame Person tri etc. Das sind Situationen des Alltags, die nicht selten sind. Dieses Anhalten des Atems ist mit dem Totstellreex der Tiere zu vergleichen. In manchen Situationen mag das hilfreich sein, aber meistens eben nicht. Im Yoga gibt es zwar auch 51
wunderbare Atemübungen, bei denen der Atem ganz bewusst angehalten wird, dies wird im vorlie-genden Zusammenhang allerdings nicht gemeint. Leicht kann man sich vorstellen, dass das Anhalten des Atems, oder die ache Atmung nicht nur Hal-tungs- oder Organschäden mit sich bringen, son-dern auch psychische Belastungen.Atmung gleich innere Haltung?Durchaus kann gesagt werden, dass die innere Hal-tung eines Menschen an seiner Atmung erkannt werden kann. So atmet ein mutiger und selbstbe-wusster Mensch tief und kravoll. Wer ruhig und tief, und zwar durch die Nase atmet, wirkt nicht nur so auf seine Umwelt, sondern ist in sich auch gelas-sen und ruhig, d. h. im ‚Einklang’ mit sich selbst. Seine Stimme wirkt weder laut noch aggressiv, son-dern angenehm voll und kräig. Ein Mensch mit acher und schneller Atmung wirkt ängstlich und hektisch, seine Stimme wird o zusätzlich noch durch ein inneres Zittern begleitet. Emotionen wie Angst beeinussen das Zwerchfell und somit den Atemuss, der Träger der Stimme ist. Der Atem und somit ursächlich unser Zwerchfell hängen also direkt mit unseren Gefühlen und Emotionen zu-sammen. Umgekehrt können wir auch durch gezielte Atemübungen das Lebensgefühl, die Geisteshaltung und somit auch die körperliche Gesundheit positiv verändern. Wenn Du tief, ruhig und ießend atmest, wirst Du feststellen, dass sich Dein Oberkörper auf-richtet und Dein Herzschlag ruhiger wird.Übung macht den MeisterLust auf eine kleine Übung? Setze Dich aufrecht, so als wäre Deine Schädeldecke an einem unsichtbaren goldenen Faden aufgespannt. Sauge nun die Lu mit den Nasenügeln genüsslich ein, so als würdest Du an einer Blume riechen. Lasse den Atem durch Deinen Körper hindurch strömen, so lange, bis sich die Lun-gen wieder ganz von selbst über die Nase entleeren möchten. Genieße es und beginne, regelmäßig Dei-nen Atem immer wieder ganz bewusst wahrzuneh-men, dann wirst Du automatisch Deinen Körper ent-spannen. Dies ist eine einfache Übung, die eine große Wirkung hat – auf deinen Körper, deine gesamte Per-sönlichkeit und ganz nebenbei wird Deine Stimme voller, klarer und sicherer. Namasté. z52
Das Hauptchakrensystem besteht aus sieben Ener-giezentren, den Chakren. Sie benden sich in un-serem energetischen Körper, nicht im physischen. Dabei geht es um das Wurzelchakra, Sakralchakra, Solarplexuschakra, Herzchakra, Halschakra, Drit-tes-Auga-Chakra und Kronenchakra. Jedes von ihnen kann beispielsweise mit einem Organ, einer Farbe, einer Musiknote oder auch einer Frequenz in Verbindung gebracht. Die Energie in jedem einzelnen Chakra beeinusst unsere Lebensener-gie. Durch Stress oder Ängste zum Beispiel gera-ten diese Energiezentren aus dem Gleichgewicht, so dass man das Gefühl hat, nicht mehr ‚rund zu laufen‘. In der Praxis gibt es zahlreiche Möglichkei-ten, diese Energiezentren wieder in harmonische Schwingungen zu bringen. Mittels der Solfeggio-Frequenzen kann man seine Chakren harmonisie-ren. Diese Frequenzen wirken wie jede Musik dort wo die Gefühle sind und deshalb ist der gezielte Einsatz dieser Klänge immer mit einem erapeu-ten abzuklären, falls man sich in psychotherapeuti-scher Behandlung bendet. Das Wurzelchakra, ist das erste Chakra, um das es heute geht. Es bezieht sich auf Stabilität, Sicherheit und die Bedürfnisse des Einzelnen und umfasst den unteren Teil der Wirbelsäule. Es ist jenes Chakra, welches am meis-ten mit unseren Grundbedürfnissen wie Sicherheit verbunden ist. Dieses wird o mit der Farbe ‚rot‘ in Verbindung gebracht und dem Mantra ‚Ich bin‘. Die damit verbundene Musiknote ist C und die dazuge-hörige Solfeggio-Frequenz ist 396 Hz. Diese kann Dir helfen, Gefühle von Angst, Unsicherheit oder auch Schuldgefühle loszulassen, damit Dein Wur-zelchakra wieder harmonisiert wird und Du fest mit beiden Beinen im Leben stehst. Erlebe die Solfeggio-Frequenz 396 Hz und harmonisiere Dein Wur-zelchakra, indem Du den QR-Code oben einscannst. z53
„Erkenne dich selbst“ ist eine vielzitierte Inschrift am Apol-lotempel von Delphi. Als Ur-heber der Inschrift wird Chi-lon von Sparta angesehen, einer der ‚Sieben Weisen‘. Die Forderung wird im antiken griechischen Denken dem Gott Apollon zugeschrieben. Heraklit bestätigt dies in sei-ner Forderung: „Allen Men-schen ist zuteil, sich selbst zu erkennen und verständig zu denken.“ Ich glaube, es ist nicht nur die größte Herausforderung eines Menschen, sich selbst zu er-kennen, sondern auch unsere Picht, dies zu tun. Zu wissen, wer man ist, gibt Sicherheit, Freude und verschat inne-ren Frieden. Wir müssen nicht neidisch auf andere schauen oder Grabenkämpfe führen. Wir brauchen nicht die Feh-ler bei anderen zu suchen, sie kleiner zu machen, damit wir selbst größer erscheinen. Nein, wir würden uns selbst akzeptieren und lieben, eine Grundvoraussetzung für Frie-den im Inneren und vor allem für Frieden in der Welt. Ich lade Dich ein, mit mir zusam-men darüber zu sinnieren.54
Reexion kommt von reektieren und meint ‚zurückwerfen‘ Reexion kommt von reektieren, es wird etwas von einer Grenzäche zurückgeworfen. Wir sprechen auch von ‚spiegeln‘. Man sieht sich selbst, indem man sich auf einer Oberäche, einer Projektions-äche spiegelt. Dies kann ein tatsächlicher Spiegel oder eine glatte Oberäche sein, die das Äußere einer Person wiedergibt. Im übertragenen Sinne und in unserem Alltagsleben ist die ‚Projektions-äche‘ jedoch aber häug eine andere Person, die im Grunde Eigenschaen, die wir überhaupt nicht mögen und die wir selbst verbergen, spiegelt. Und dieser Makel fällt uns sofort auf. Man spricht in der Psychologie auch von ‚Projektion‘, eine Wahrneh-mungsverlagerung. Eigenschaen anderer, die man nicht mag, rücken dann in das Zentrum unserer Wahrnehmung. Wir reiten darauf herum, mäkeln und ärgern uns, verurteilen. Dabei wird vergessen, dass es o eben nur eine Projektion des eigenen verdrängten ‚Makels‘, des Schattens ist.Selbstreexion - die Reexion des eigenen Selbst Selbstreexion ist dagegen die Reexion des eige-nen Selbst. Das Sich-Kennenlernen. Das Studium des eigenen Wesens. Die Innenschau. Dies wird durch Ruhe und Einkehr gefördert. Durch Atem-techniken des Yogas, der Meditation sowie durch Körperbeherrschung gefördert. Weiß der Mensch, welche Eigenschaen er besitzt, welche Talen-te, welche vermeintlichen Fehler und Schwächen er hat, lernt er, damit liebevoll und ehrlich durch die Betrachtung dieser umzugehen; so ist der Weg zum inneren Frieden frei. Weiß der Mensch, wer er ist, lernt er sich selbst zu schätzen und zu lieben. Dies alles kann im Grunde nur durch die Selbst-betrachtung, Selbstreexion erreicht werden. Und so kann er diesen inneren Frieden auch nach au-ßen bringen. Projektionen auf andere, wie eingangs erwähnt, werden mit steigender Selbstreexion immer weniger, die Selbstachtung steigt und somit auch die Achtsamkeit mit sich und der Umwelt. Innerer Frieden ist die Bedingung für den äußeren Frieden Die Selbstreexion ist ein wichtiges Instrument, das jeder Mensch in sich trägt. Die Betrachtung und die Beantwortung der Fragen wie• Wer bin ich?• Was bin ich?• Wo bin ich gedanklich gerade?• Was empnde ich gerade?• Was läu in meinem Kopf ab?• Wie lautet mein Selbstdialog?führen zu einem selbstbestimmten Leben. Nur so kann der Mensch beginnen, sich wahrzunehmen und sich Fragen beantworten wie: „Was tue ich und warum fühle/handle ich so, wie ich es gerade tue?“ Und nur dann kann das eigene Denken, Handeln, Fühlen und Wollen bewusst kontrolliert und verän-dert werden. Ein glückliches Leben benötigt diese Selbstbestimmtheit, die auch auf Bewusstheit und der Eigenverantwortlichkeit beruht. Und Eigenver-antwortlichkeit setzt bewusste Selbstreexion vor-aus. Meditation & Yoga sind gute Vehi-kel, um zur Ruhe zu kommen, um zu reektieren Die Folge davon ist also nicht nur der innere Frie-den mit sich selbst, sondern die Friedfertigkeit, wel-che Ruhe spiegelt. Diese zeigt sich auch im Umgang mit der äußeren Umwelt. Wie kann man nun die vielen Gedanken, die wir Tag für Tag haben, ziehen lassen, um sich auf sich selbst einzulassen? Durch Meditation aber auch Yoga, das nicht nur aus kör-perlichen Übungen, sondern unter anderem auch aus Atemübungen besteht, kommt man sehr gut zur Ruhe, man ist zentrierter. Denn Du musst wissen, Du bist nicht Deine Gedanken, die Du tagtäglich denkst. Womit Du beginnst ist im Grunde gar nicht so wichtig. Nehmen wir zum Beispiel die Asanas, also die Körperübungen im Yoga, diese dienen der Gesunderhaltung des Körpers. Ist er gesund, wird er positiv empfunden und auch dies scha innere Zufriedenheit. Atemübungen tragen ebenfalls dazu bei. Die Tiefenentspannung beim Yoga hil, Stress abzubauen, dem jeder Mensch mehr oder weniger ausgesetzt ist. Neben Yoga und der Meditation sind richtige Ernährung sowie die Gedankenhygiene ebenfalls wichtige Säulen für die Selbstreexion. Erkenne Dich selbst. Dann erkennst Du, wie Du Dein Leben glücklich leben kannst. Namasté z55
Die Stille ist in der Musik die Tongeberin, dort lässt sie Töne entstehen und wieder vergehen. Aus ihr erwachsen auch Gedanken, Gefühle, inneres Erleben. Sie formt, lässt uns schauen, spüren, lenken und leiten. In ihr können wir uns spiegeln, so, wie auf einer stillen Wasserober-äche. Wenn die äußere und die innere Stille zusammen kommen, wirkt dieser Prozess oft tief und gleichzeitig bewegend. Dies kann zum Beispiel während einer Meditation geschehen, oder während der Selbstreexion, während eines Gespräches mit einem vertrauten Menschen oder auch innerhalb eines Selbstdialoges, den wir mit uns selbst führen. 56
Heilige MomenteDas bewusste Erleben der Stille ist wie das Schauen in einen stillen See, auf dessen Oberäche sich un-ser Gesicht, unsere Gestalt oder die Sterne spiegeln. Je bewusster der Mensch schaut, desto tiefer dringt er vor, nämlich bis zum Grunde des Sees. Türen zu inneren Lösungsräumen önen sich, das Sich-Verstehen, das Erkennen komplexer Zusammen-hänge und dergleichen wird angestoßen. Im Coa-ching spreche ich davon, diese ,heiligen Momente‘ auszuhalten, das heißt, den Klienten, die Klientin in dieser Stille wirken und sein zu lassen; dort ist nicht Nichts, sondern etwas Tiefes und Erkennt-nisreiches. So können Minuten des Schweigens ge-rade zwischen den Worten oder den Klängen eine wunderbare Intervention sein, denn sie schwingen nach und wirken. Weil dieses Schweigen, diese Stille wichtig ist, möchte ich Dir ein wenig darü-ber berichten. Auch in unserer Selbstschau, die wir vielleicht in meditativer Einkehr erfahren, empn-de ich diese Stille, die in uns wirkt, als heilig, als heilend.Was ist ‚Stille‘?Zunächst ist festzustellen, dass es die absolute Stille nicht gibt. Selbst wenn sich der Mensch von allen Geräuschen der Außenwelt zurückzieht, so kann er immer noch die eigenen Geräusche seines Körpers hören bzw. spüren. Und fragt man Menschen, so kann ‚Stille‘ die unterschiedlichsten Aspekte haben, die von den unterschiedlichsten Positionen her betrachtet werden müssen. Die innere Stille z. B. würden die einen als ein ‘In-sich-kehren‘, andere als ein ‚In-sich-ruhen’ bezeichnen. Manche sagen, die innere Stille die Ruhe des Herzens ist. Doch es gibt nicht nur die ‚innere Stille‘. Stille an sich ist ‚nicht nur die Verneinung von Klang oder Fernbleiben von Lärm‘, sondern sie ist erlebbar und zwar in sehr individuellen Qualitäten, das heißt, dass jeder Mensch sie in seiner eigenen Art und Weise erlebt.Stille ist die Basis unserer Bewusst-heitDie Stille ist die Basis unserer Bewusstheit. Ja, sie ist wie der fruchtbare Boden, aus dem die Keim-linge erwachsen. Wie die Stille wirkt, kann sehr schön anhand der Musik, der Klänge allgemein erkannt und verstanden werden. Denn jede Musik, jeder Klang kommt aus der Stille, formt aus dieser den Raum des Erlebens, den Klangraum und kehrt wieder zur ihr zurück. Und wie ein Komponist mit der Stille arbeitet, indem er z. B. Pausen zur Span-nungserhöhung einbaut so kann auch die Klientin im AuditiveCoaching© mit den Instrumenten ih-ren eigenen vieldimensionalen Klangraum mit all den unterschiedlichen Empndungen entstehen lassen, denn beim AuditiveCoaching© geht es nicht um das Hören an sich, sondern um das Wahrneh-men und Erleben. Du benötigst für diese Erfahrung aber kein Coaching, denn Du kannst überall, wo Du bist, die Stille treen, mit ihr experimentieren und Deine Erfahrungen machen.Vier Übungen zum MitmachenMöchtest Du die Stille einmal auf ganz unter-schiedliche Art und Weise erleben? Dann lade ich Dich ein, mindestens eine der folgenden Übungen zu machen. • Sage laut ein Wort, das Dich selbst stärkt und lausche diesem nach. Beispiel: ‚Liebe‘, ‚Gesund-heit‘ oder ‚Frieden‘.• Atme tief ein und aus und lausche in die Stille zwischen dem Ein- und Ausatmen. Dort be-ndet sich ein Ort, der stillsteht. Achte genau auf diesen Zwischenraum und spüre Dich dort hinein.• Singe einen Ton und lausche diesem nach. Achte dabei auf die Stille nach dem Ton.• Bewusstes Schweigen für 5 Minuten. Ziehe Dich bewusst zurück und sitze in Stille und Schweigsamkeit. Atme nur ein und aus und lausche, sonst nichts. Achte anschließend dar-auf, wie Du Dich fühlst.. z57
Du darfst loslassenUnd wieder vergeht ein turbulentes Jahr inmitten der Zeitenwende, in der wir uns weltweit be-nden. Spätestens jetzt dürfen wir in die Selbstverantwortung gehen. Dabei spielt die Selbst-fürsorge eine sehr große Rolle. Es geht nicht nur um unseren Körper, ihn von allerlei Giften und schlechten Nahrungsmitteln freizuhalten, ihn gut zu umsorgen und vor allem vorzusorgen, dass man von allem, was man benötigt, auch in Notsituationen genug hat. Damit ist auch un-sere seelische Verfassung verbunden. Stichwort: Psychohygiene. Sich eben nicht durch Angst und Panik in eine hilose und sorgenvolle Ecke treiben zu lassen, ist wichtig für uns alle. Hier ein paar Impulse und ein kleines Ritual, das Du durchführen kannst.Selbstwirksamkeit & SelbstachtungEs sind vor allem die Selbstwirksamkeit und die Selbstachtung, die zwei Grundpfeiler eines ge-sunden Selbstwertgefühles, gefragt. Was bedeutet Selbstwirksamkeit? Aus dieser sprießt das Urver-trauen, den Herausforderungen gewachsen zu sein, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, das Ge-fühl zu haben, sein Leben in der Hand zu haben und vor allem sich aktiv zu erleben, und nicht als Opfer. Und was beschreibt die Selbstachtung? Hier geht es darum, es wert zu sein und verdient zu haben, für ein gutes und glückliches Leben einzustehen. Sich wohlzufühlen, wenn man seine Wünsche und Be-dürfnisse geltend macht. Das Gefühl zu haben, ein natürliches Recht auf Freude und Erfüllung zu ha-ben. Übrigens, gerade die Selbstachtung ermöglicht ein wohlwollendes Gemeinschasgefühl mit ande-ren, in einer von Unabhängigkeit und gegenseitiger Achtung getragener Gemeinscha zu leben.Sich auf den Weg machenZu Selbstachtung und Selbstwirksamkeit zu kom-men ist meist ein Prozess. Hierzu gehört auch das Loslassen von Ballast und das Vertrauen in die ei-gene Intuition, Vertrauen, dass man nicht umsonst jetzt zu dieser Zeit an diesem Ort ist. Es gibt für jeden von uns etwas ganz Spezielles zu tun. Sonst wären wir jetzt nicht hier. Was auch immer Dir widerfahren ist, Gutes als auch Negatives, hatte möglicherweise seinen tieferen Sinn. Das Jahr 2023 wird sicherlich ebenfalls für viel Neues stehen. Um mit Neuem umgehen zu können, sind Oenheit und innere Klarheit Voraussetzung, sonst könnte es sein, dass einen die Angst übermannt, und man selbst nicht mehr handlungsfähig ist und somit das Gefühl der Selbstwirksamkeit rapide verblasst.Daher ist es sehr heilsam, das was uns belastet und am Weitergehen hindert, zu erkennen, zu akzeptie-ren und loszulassen. Mit ‚loslassen‘ meine ich nicht unterdrücken oder gar ignorieren. Ich meine, sich bewusst Sorgen und Ängste anzuschauen, um diese dann entweder loszulassen oder diese gezielt in An-gri zu nehmen. Frage Dich zum Beispiel, ob Du persönlich etwas unternehmen kannst, um die Si-tuation, die Dir Sorge bereitet, zu ändern. Wenn ja, wunderbar, dann ändere es. Gehe in die Handlung. Das stärkt Deine Selbstwirksamkeit und damit auch Deine Selbstachtung. Wenn Dinge außerhalb Deiner Kontrolle liegen, ändere Deine Einstellung dazu. Wozu sich immer wieder eine belastende Si-tuation vor Augen führen, wenn Du sie nicht än-dern kannst? Denn diese Sorgen machen Dich nur noch schwächer. Ändere also Deine Sichtweise, Deine Perspektive. Du siehst, es geht um das be-wusste Denken und Handeln. Das wunderbare Zeitfenster der stillen ZeitDas Jahr geht also vorüber und bietet uns allen ein einzigartiges Zeitfenster, Belastendes noch im al-ten Jahr zu lassen. Dann können wir freier, gelöster und gestärkt das neue Jahr antreten, ummit gefass-temHerzen, Mut und oenen Händen das zu emp-fangen, was uns guttut und das abzulehnen, was sich schlecht anfühlt. Man könnte das neue Jahr als Anfang, als Beginn von etwas Kostbaren sehen. Wie gut, wenn man Altes loslassen kann. Lass auch Du Altes, was nicht mehr taugt, was Dich bedrückt, los. Wenn Du aber einmal beginnst, dann wirst Du merken, dass es immer leichter wird. Hier eine Möglichkeit.58
Erstelle eine SorgenlisteÜberlege Dir, was Dich immer wieder bedrückt, was immer wieder in Deinen Gedanken und Ge-fühlen hochkommt, was Dir Angst und Sorgen be-reitet. Mache Dir eine Sorgenliste mit drei Spalten:Sorgen – Kann ich etwas tun? – Aktion. Notiere die jeweiligen Sorgen in die dafür vorgesehene Spalte. Frage Dich dann, Sorge für Sorge, „Kann ich etwas Konkretes tun, um die Sorge loszuwerden?“ Damit ist gemeint, ob Du selbst die Kontrolle über die Situation hast und ob Du etwas tun kannst. Oder kannst Du vielleicht zusammen mit anderen etwas tun? Wenn ja, dann schreibe genau das in das Feld ‚Aktion’. Achte dann in der kommenden Zeit un-bedingt darauf, dass Du auch handelst. Wenn Du allerdings nichts machen kannst, was die belasten-de Situation betri, dann schreibe in das jeweilige Aktionsfeld nur das Wort ‚loslassen‘. Alle Ängs-te, Sorgen, Nöte, die auf der Liste im Aktionsfeld ‚loslassen‘ stehen haben, stellen dann die ‚Loslass-Sorgen‘ dar. Nun geht’s zu einem möglichen Ritu-al, das ich Dir vorstellen möchte, um diese Sorgen loszulassen.Finde ein schönes Ritual fürs Los-lassenIch stelle Dir hier mein Ritual vor, zum Nachma-chen oder als Inspiration. Zunächst wähle ich ei-nen besonderen Abend für das bewusste Loslassen aus. An diesem bestimmten Abend mache ich es mir dann schön und kuschelig. Die Wohnung ist aufgeräumt, und alles ist sauber. Ich zünde die Ker-zen an, und ein wohlduendes Räucherstäbchen qualmt auch schon leise vor sich hin. Wenn ich alles stimmungsvoll und schön hergerichtet habe, setze ich mich auf meine Couch und nehme mir meine Liste vor, ich schaue mir nochmals an, was ich nicht beeinussen kann. Nun schreibe ich jede dieser Loslass-Sorgen auf einen der kleinen weißen Zettel, die ich mir vorher zurechtgelegt habe. Wenn nun alle beschriebenen Zettel vor mir liegen, neh-meich jeden einzelnen noch einmal in die Hand und stelle mir vor, dass ich das jeweilige ema mit dem hellstem Licht in das Universum zur Transfor-mation in Liebe und Glück abgebe. Ich sehe in mei-nem Geiste, wie dunkle Energiewolken weiß und hell werden, leicht und immer leichter, und einfach nach oben weit hinaus ins Universum ziehen. Ich gebe also ab, auch Probleme und Sorgen, für die ich noch keine Lösung habe. Ich gebe so Sorge für Sorge bewusst ab und lasse los in dem Vertrauen, 59dass die Lösungen, die Ideen, die mir helfen, von alleine kommen. Auf der großen Sorgenliste streiche ich die-se Punkte dann nacheinander durch. Durch diese Vorgehensweise, werde ich ruhig und gehe bewusst in das Vertrauen. Habe ich das mit allen emen durchgeführt, nehme ich eine Stahl- oder Glasschüssel (feu-erfest!), meine Zettelchen, Streichhölzer, packe mich warm ein und gehe nach draußen in den Garten. Dort ackern schon vier Windlichter. Je-des steht für eine Himmelsrichtung. Ich stelle mich in deren Mitte, also ins Zentrum.Mit dem Gefühl der tiefen Zufriedenheit zünde ich nun einen Zettel nach dem anderen an und lasse sie in die Schüssel fallen, damit sie dort komplett verbrennen können. Mit Erleichterung sehe ich nun dem Rauch nach, wie er aufsteigt, mit all den Sorgen, die ich bewusst losgelassen habe. Wenn die Asche dann erkaltet ist, zerstreueich diese in die Nacht. Anschließend keh-re ich zurück und räuchere meine Wohnung zur Raumreinigung mit wundervollen Kräutern aus. Danach zünde ich eine wohlriechende Kräuterker-ze an und höre Musik. Ich fühle mich danach jedes Mal frei und oen für Neues. Du kannst hier Dei-ner Intuition freien Lauf lassen und ein wunder-schönes Ritual für Dich nden. Namasté z zA
Die letzten zwei Winter verbrachte ich in Schweden. Zwar meist in der Abgeschiedenheit, jedoch in der Nähe von kleinen Dörfern. Und es war traumha. Vor allem in der Zeit um Weihnachten. Wenn die dunklen Dezembermonate in Schweden hereinbre-chen, und die Sonne nur wenige Stunden scheint, dann ist das alles andere als trist. Vielmehr schwel-gen die Schweden in all dem, was dieser Winter-monat und die begleitenden Weihnachtsfeiertage ihnen bringen. Schnee und Eis werden zum Spiel-platz, wenn ganze Familien und Freundesgruppen sich zum Langlaufen oder Skaten treen, während die Vorbereitungen für die Weihnachtsferien ernst-ha beginnen. Die Häuser sind wunderschön ge-schmückt und überall ackern Kerzen. Obwohl die Hygge-Prinzipien ja eher aus Däne-mark kommen, kann man sie auch in Schweden überall entdecken. Nun, wenn man sich mit diesen Prinzipien auseinandersetzt, dann bin ich mir si-cher, dass für viele von uns, vor allem den älteren, diese in keiner Weise neu sind. Vieles ist jedoch in Vergessenheit geraten. Weihnachten ist für mich, wie für viele andere auch, so etwas wie der Höhe-punkt des Jahres. Nicht nur, weil die Zeit um Weih-nachten eine ganz besondere spirituelle, magische, schöne und stille Atmosphäre ausstrahlt, und es das Fest der Liebe ist, sondern auch, weil es für mich mit vielen schönen Erinnerungen und Geborgen-heit verbunden ist. Es ist jedoch auch wahr, dass diese Jahreszeit Ge-fühle der Einsamkeit und Traurigkeit hervorrufen kann, besonders wenn man seine Lieben nicht um sich hat, oder wenn man an frühere Weihnachten denkt, die so ganz anders und viel unbeschwerter waren. Doch denke daran, dass Du Deine Weih-nachten immer so gestalten kannst, dass Du Dich auch geborgen und glücklich fühlst. Dazu benötigst Du keine teuren Weihnachtsaccessoires. Es beginnt mit dem Schmücken der Wohnung. Stelle Kerzen auf, dekoriere Deine Wohnung mit all den schönen Dingen, die Du draußen und im Haus, vielleicht vom letzten Jahr noch nden kannst. Bemale Gläser und stelle Teelichter rein. Oder nimmt Solarleuch-ten aus Deinem Garten, die funktionieren auch im Winter gut. Lege schöne Kuscheldecken auf Dein Sofa oder auf Deinen Sessel, zünde Räucherstäb-chen an oder verwöhne Dich mit anderen wohlrie-chenden Düen. All das verströmt eine wärmende Atmosphäre. Gruppiere Teelichter und oder größe-re Kerzen in Einmachgläsern, stelle Laternen auf Beistelltische und Du kannst in jedem Raum ein warmes Ambiente schaen. Verwende gerne auch Dukerzen und bringe mit Kiefern, Nelken, Zimt oder Weihrauch würzige Weihnachtsdüe in Dei-ne Wohnung. Auch kannst Du kleine Lichterketten (die leuchten mit den kleinen Batterien sehr lange) um Bilder, die an der Wand hängen, wickeln. Und schon ist wieder ein Stück mehr Geborgenheit im Raum. Gebe in diesem Winter, an diesen Weih-nachten alles, damit Du es in Deinem Zuhause schön hast. Sei spielerisch und ernderisch. Gehe in den Wald, sammle Kiefernzapfen und auch schö-ne Kastanien. Dekoriere mit Nüssen und Äpfeln, die Du auch immer wieder zwischendurch naschen kannst. Findest Du besondere Äste oder Wurzeln, nimm sie mit und hänge sie an die Wand, oder lege sie auf den Tisch, dekoriere diese mit Bändern, oder mit Kerzen. Es gibt so viele schöne Möglichkeiten, Dein Heim gemütlich und warm zu gestalten. Ma-che es Dir hyggelig, wie die Dänen sagen.Weihnachten mit der Familie und FreundenKomfort und Gesellscha stehen im Mittelpunkt einer nordischen Weihnacht. Und das ist es für mich schon immer gewesen. Man benötigt auch nicht viele Freunde. Es reicht ein einziger Freund oder eine einzige Freundin. Viele Menschen über-setzen diese Behaglichkeit mit Gesprächen bei Ker-zenlicht, aber es gibt noch viel mehr Möglichkei-ten, Menschen, die Du magst, in dieser Jahreszeit in Dein Leben zu bringen, ohne gestresst zu wer-den oder den Druck zu verspüren, ganz besonde-re Weihnachten für alle zu schaen. In erster Linie geht es darum, das Beste aus den langen dunklen Tagen zu machen und Freude zu haben, anstatt nur darauf zu warten, dass der Winter vorbei ist. In Schweden zum Beispiel ist es im Winter bereits um 15:00 Uhr dunkel, manchmal sogar noch früher, je nachdem, wo man sich geograsch gerade auält. Du kannst Dir vorstellen, dass man hier alles tut, um sich wohlfühlen. Ich möchte Dir nun einige Tipps geben, die Dich inspirieren mögen.• Organisiere ein wöchentliches Familientreen oder ein Treen mit Freunden, bei dem ihr alle gemeinsam eine ‚Weihnachtsaufgabe‘ erledigt. Dies könnte die Herstellung von Dekorationen, handgefertigten Geschenken oder das Schrei-ben von Weihnachtskarten für ferne Famili-enmitglieder sein. Ihr könntet Dinge für einen Weihnachtsbasar herstellen, dessen Erlös an bedürige Menschen geht.• Hast Du Kinder oder Enkelchen, dann besorge Dir ein Buch mit Weihnachtsgeschichten und lese ihnen jeden Abend eine vor. 61
• Lade Freunde zu einem Weihnachtssingen ein, und wenn Du magst, kannst Du auch ein we-nig Glühwein anbieten, damit auch die Schüch-ternste sich traut zu singen.• Veranstalte eine Backsession mit Familienmit-gliedern oder Freunden, um Weihnachtsku-chen und Plätzchen zu backen, die am Weih-nachtsabend gegessen werden. Das entlastet eine Person, die alles machen muss und man spart sogar noch Strom.• Gestalte einen besonderen Tag, an dem die gan-ze Familie das Haus und vielleicht sogar einen Weihnachtsbaum schmückt. Danach könnt Ihr gemeinsam einen traditionellen Weihnachts-lm anschauen. • Genieße auch das jahreszeitlich bedingt kühle Wetter, indem Du etwas Aktives tust, wie z. B. einen otten Spaziergang, gehe Wandern oder Eislaufen im Freien, wenn Du eine Eisbahn oder einen zugefrorenen See in der Nähe hast. • Dehne das Abendessen oder Mittagessen bei der Arbeit, mit Freunden oder der Familie ein-fach mal ein wenig aus. Damit dehnst Du näm-lich die Weihnachtsstimmung aus, anstatt sich nur auf einen Tag zu konzentrieren.All diese wundervollen Tätigkeiten kannst Du den gesamten Dezember zelebrieren. Damit schast Du ganz besondere Erinnerungen doch vor allem Freude und eine schöne Ausstrahlung.Weihnachtsstimmung schaen auch wenn Du über Weihnachten alleine bistVielleicht hast Du weder Deine Familie noch Dei-ne Freunde bei Dir, mit denen Du diese besondere Zeit verbringen kannst. Und das ist auch in Ord-nung. Denn es gibt viele Möglichkeiten, um die Weihnachtszeit zu genießen, ohne sich mit ande-ren Menschen zusammentun zu müssen. Denke an die Dinge, die du besonders gerne machst. Insbe-sondere jene, für die Du während Deiner Arbeits-woche oder zu anderen arbeitsreichen Zeiten des Jahres möglicherweise keine Muse hast. Wenn Du zum Beispiel gerne alte Hollywood-Musicals oder andere Filme anschaust, dann nimm Dir jetzt die Zeit dafür, um genau diese Lieblingslme anzuse-hen. Oder verbringe einen Nachmittag in Deinem Lieblingsbuchladen und schaue Dir die neuen Best-seller an, die Du über die Feiertage lesen könntest. Die Weihnachtszeit ist auch eine großartige Zeit, um mit dem Erlernen eines neuen Hobbys zu be-ginnen. Buche einen Online-Kurs oder besorge Dir eine Anleitung und alle notwendigen Materialien für etwas, was Du schon lange machen wolltest, da-mit du es in den Ferien in Angri nehmen kannst. Weihnachten ist aber auch eine Zeit, in der viele Wohltätigkeitsorganisationen und andere Gemein-schasorganisationen zusätzliche Freiwillige benö-tigen, die ihnen bei ihrer Arbeit helfen. Wenn Du Lust hast, biete Deine Dienste an, denn es ist eine wunderbare Möglichkeit, sich mit Deiner Com-munity zu verbinden und einen wichtigen Beitrag zu leisten. Schließlich feiern wir das Fest der Liebe und wie schön ist es, wenn man bedürigen Men-schen so ein wenig Licht ins Leben bringen kann? Sage ja zur Langsamkeit und nein zum KommerzIch glaube, es ist wichtig, zu entschleunigen und die einfachen Momente zu genießen. So viele Men-schen verbreiten Stress in dieser Zeit, schon alleine, wenn sie durch die Gegend hetzen und dies und je-nes noch besorgen müssen. Es glitzert und glänzt mit buntem Flitter und Glitter. Doch im Gegenteil, man muss nicht viel Geld ausgeben für die Weih-nachtsdekoration. Je natürlicher umso besser und umso mehr Wärme und Ruhe strahlt sie aus. Auch selbstgebastelte Weihnachtsgeschenke sagen so viel mehr über die Wertschätzung des Beschenkten aus als ein schnell eingekaues Irgendwas. Selbst das Geschenkpapier kann aus braunem Packpapier wunderschön bemalt oder beschrieben werden. Du kannst auch schöne Motive aus Zeitschrien oder Papierservietten ausschneiden, um das Geschenk-papier ganz besonders und individuell zu gestalten. 62
Tritt einen Schritt zurück und denke über die ver-schiedenen Möglichkeiten nach, wie Du Weihnach-ten ganz besonders schön und besinnlich verbrin-gen magst. Schlage Deiner Familie und Freunden zum Beispiel vor, dass ihr an Weihnachten einfach wichtelt, vielleicht sogar mit selbst hergestellten Ge-schenken. Ich nde es auch ganz besonders, wenn man statt Geschenke einen Brief schreibt, in dem das für die jeweilige Person steht, was man an ihr ganz besonders schätzt und mag. Das sind unver-gessliche, liebevolle und energiespendende Worte, die man gerne auebt und die einem in schweren Zeiten Licht bringen. Du siehst, es geht nicht dar-um, dass man sein 13. Monatsgehalt für Geschen-ke aufwendet, sondern es soll an Weihnachten um Nähe und Wärme gehen. Deshalb dekoriere nicht nur mit Lichterketten oder Kerzen, sondern auch mit Fotos der Menschen, die Dir am meisten bedeu-ten, oder mit denen Du ganz besondere Momente verbracht hast. Das wird Dich daran erinnern, dass es zu Weihnachten und zu allen anderen Zeiten im Jahr die Menschen sind und nicht die Dinge, die am wichtigsten sind. Frohe Weihnachten. z63
Wenn es um die bewusste Gestaltung der eigenen Lebensrealität geht, wenn es darum geht, das Le-ben schöner, friedlicher und liebevoll zu gestalten, dann kommen wir zwangsläug mit dem Gesetz der Anziehung in Berührung. Wahrscheinlich hast Du schon einiges darüber gehört oder gele-sen. Es erscheint in der deutschsprachigen Lite-ratur auch unter dem Namen ‚Law of Attraction’ und beschreibt ein Universalgesetz. Lass uns nun dieses näher betrachten, denn es ist bedeutend da-für, wie wir unser Leben gestalten.Das Gesetz der Anziehung (GdA) wirkt immer und basiert auf einem einfachen Konzept, nämlich ‚Gleiches zieht Gleiches an‘. Es gibt viele andere Sätze, die das energetische Konzept des GdA be-schreiben, wie ‚Frage, glaube, empfange‘, ‚Was du dir vorstellen kannst, kannst du auch erreichen‘ oder ‚Du erntest, was du säst‘. Das Gesetz der Anziehung beschreibt also, wie die Energie der Schöpfung, der Quelle, mit der wir immer verbunden sind, agiert. Wir selbst senden die entsprechenden Frequenzen nach draußen, nämlich mit unseren Gedanken und Gefühlen. Und damit ist auch gleichzeitig unser Empfangs-kanal auf diese Schwingungen eingestellt. Denke zum Beispiel an die gewünschten Radiosender, die man erst entsprechend einstellen musste, um sie empfangen zu können. Du empfängst nur jenen Sender, also jene Frequenzen, die Du mit Deiner Ausstrahlung, nämlich Deinen Gedanken, Gefüh-len etc. aussendest. Somit funktioniert und basiert die Manifestati-on auf der Idee, dass wir unser eigenes Leben im Grunde selbst erschaen. Was hinter diesem Ge-setz steht, ist der Aspekt, dass Du selbst durch das Ändern Deiner Gedanken und Gefühle manifes-tieren kannst, nämlich das, was Du in Deinem Le-ben willst oder brauchst. Jeder hat die Fähigkeit, Dinge mit seinen Gedanken, Gefühlen und Ab-sichten anzuziehen. Gedanken, Absichten, Ein-stellungen, vor allem Gefühle und Handlungen, haben alle ihre eigenen Energien und Frequen-zen. Wenn du negative Dinge denkst und glaubst, einhergehend mit den entsprechenden Gefühlen, wirst Du Negatives entsprechend anziehen. Ebenso, wenn Du positive Dinge denkst und in einer positi-ven Grundeinstellung bist, wirst Du diese anziehen. Mit anderen Worten, die Erfahrungen, die du Dir wünschst, müssen an Deine Denkgewohnheiten und Gefühle angepasst werden, sonst ziehst Du ge-nau das Gegenteil an, oder bestenfalls nichts.Achte auf Deine Gedanken! Denn diese senden bestimmte Schwin-gungen aus.Lass mich nun etwas näher darauf eingehen. Ich spreche und schreibe immer wieder darüber, dass das Denken und die damit verbundenen Gefühle die Grundlagen von allem sind, was wir manifestie-ren. Jedoch gibt es diesem einfachen Konzept noch mehr hinzuzufügen. Zunächst einmal sind Gedan-ken Energie – schöpferische Energie. Gedanken stehen am Anfang von allem, was wir erschaen. Ohne dieses Denken würde nichts entstehen. Du würdest Dich nicht auf einen Stuhl setzen können, weil es einen solchen nicht gäbe, dasselbe gilt für all das Materielle, um Dich herum. Das Denken ist also der erste Schritt in der Kette von Ereig-nissen, die die Realität erscha, und dabei ist es wichtig zu erkennen, dass die Kra, zu erschaen aus uns selbst kommt. Damit diese Energie, diese Kra auch positiv ießen kann, ist es wichtig, in-nere Harmonie zu nden, damit dieser gewünschte Schöpfungsprozess in Gang kommt, und nicht un-bewusst von uns sabotiert wird. Denn dann käme es zur Blockade und im Worst Case würde dann genau das Gegenteil angezogen werden. Tatsäch-lich erschaen wir ständig unsere Lebensrealität mit unseren eignen Gedanken und Gefühlen. Das heißt, wir sind ständig Schöpfer. Je stärker unsere Ängste zum Beispiel sind, desto stärker schwächen 66
wir unser Immunsystem, desto tiefer sind unsere Schwingungsfrequenzen und desto schneller zie-hen wir das Negative an. Du kannst es sogar an der Zusammensetzung Deines Blutes oder auch am Atemrhythmus erkennen, wenn Du gestresst bist. Also achte auf Deine Schwingungen, und zwar am besten permanent.Fokussiere Dich!Verstand, Vorstellungskra, Gefühle sind mächti-ge Werkzeuge. Sie sind Energien. Wenn wir diese vergrößern und sie mit unserer Schaenskra ganz gezielt ausstatten wollen, müssen wir uns unter anderem auf diese fokussieren. Hierzu gibt es ver-schiedene Wege. So kannst Du das zu Manifestie-rende niederschreiben, oder ganz klar aussprechen, Du kannst es mit Klang versehen, z. B. durch ver-schiedene Töne oder Lieder, Du kannst Symbole aufzeichnen und diese auängen etc. Danach folgt immer eine gewisse Handlung. Beschäigt man sich näher mit dem Prozess der Schöpfung, erkennt man relativ rasch, dass alles einer gewissen Logik folgt. Gedanken, Worte und Taten sind das, worum es bei der Schöpfung geht. Aber auch ganz beson-ders sind die Gefühle als weiteres Element hierbei hervorzuheben. Denn Gefühle senden starke Ener-gien aus, und somit sind sie ein sehr wichtiges Au-genmerk innerhalb des Manifestierungsprozesses. Sie sind sozusagen die Angelhaken mit dem Köder für unsere Fische, die wir an Land ziehen möchten. Anders ausgedrückt: Sie sind die elektronischen Magnete mit jener Frequenz als Köder versehen, die genau das anziehen sollen, die der Frequenz des Gewünschten entsprechen, um dieses dann letzt-endlich anzuziehen. Wir sind also die Summe von allem, was wir in un-serem Leben gedacht, gefühlt, gesprochen und ge-tan haben. Dies basiert auf der Idee, dass wir unser eigenes Leben erschaen. Deshalb ist es wichtig, auch die Verantwortung dafür zu übernehmen. Es ist wirklich wichtig zu erkennen, dass wir, wenn wir eine solche Macht in uns tragen, diese gut nutzen müssen, nämlich zu unserem Wohle. Jetzt kann man auch leicht verstehen, dass wir unbewusst Ne-gativität oder Probleme in unserem Leben gezogen haben. Denn das GdA ist ein neutrales Gesetz, es entscheidet nicht selbständig, ob etwas zu unserem Wohle ist oder nicht. Diese Entscheidung muss je-der Einzelne selbst treen. Die wichtige Erkennt-nis ist jetzt, dass das Wissen um das GdA Dir, uns allen, der gesamten Menschheit helfen kann, eine neue Lebensweise und somit eine neue schöne Le-bensrealität zu etablieren.So funktioniert esBevor Du mit dem Manifestieren beginnst, musst Du Dich entscheiden, was genau Du in Dein Leben ziehen möchtest. Du beginnst also mit Deiner In-tention und als Nächstes geht es dann darum, dass Du Maßnahmen ergreifst, damit sich die Manifes-tation auch realisieren kann. Dies bedeutet, dass Du Deine Worte, Gedanken, Gefühle und Taten aufei-nander abstimmst und genau das tust, was Dich in der Erfüllung Deiner Wünsche unterstützt. 67
Dazu kann beispielsweise gehören, so zu tun, als hättest Du Dein Ziel bereits erreicht. Das heißt, Du fühlst dich bereits gesund und stark und sen-dest damit eine klare Botscha an das Universum. Denke daran: Wir erschaen ständig unsere Reali-tät, meist ohne darüber nachzudenken. Dann sind wir häug überrascht, dass wir zum Beispiel immer wieder Pech haben. Vielleicht haben wir sogar das Gefühl, wir ziehen es regelrecht an. Um hier Be-wusstheit zu entwickeln, damit wir genau das in unser Leben ziehen, was gut für uns ist, benötigen wir Übung. Und zwar Übung auch darin, die Welt anders zu sehen. Manche sagen ‚Das Leben ist kein Wunschkonzert‘. Eigentlich schon, denn wenn man die Gesetze der Anziehung kennt, und das ist die Realität, kann man sehr wohl aus seinem Leben ein Wunschkonzert machen. Es braucht denitiv Achtsamkeit und Bewusstheit, um die gewünsch-ten Änderungen in Dein Leben und vor allem auch in Dein Umfeld zu bringen. Der erste Schritt, und das ist o der schwerste, besteht darin, zu akzeptie-ren, dass Du für das, was in Deinem Leben passiert, weitgehend verantwortlich bist. Wenn Du Dein Denken änderst, verändert sich etwas in Dir, was sich auf Deine Motivation, Energie und Kreativität auswirkt. Erst dann wirst Du schließlich wirksam manifestieren können.Wie bereits angesprochen, das GdA funktioniert immer, im Guten wie im Schlechten. Daher ist es selbstverständlich viel besser, wenn Du Dich auf das konzentrierst, was Du willst, anstatt auf das, was Du nicht willst. Denkst Du an das, was Du nicht mehr willst, bist Du automatisch nicht nur von negativen Energien umhüllt, sondern Du sen-dest sie auch aus. Und wenn du negativ denkst und fühlst, ziehst du laut dem GdA natürlich auch ne-gative Dinge bzw. Situationen an. Und ja, natürlich können wir alle negative Gedanken da und dort nicht vollständig vermeiden, aber wir können ihre Kra verringern, indem wir uns auf positive Alter-nativen konzentrieren. Und so siehst Du, dass Dei-ne Gedanken, Deine Gefühle und Einstellungen mächtig sind und Du Dir damit, wenn Du richtig manövrierst, Deine Realität erschaen kannst, und zwar so, wie Du es Dir wünschst. z68
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Mindfulness - a modern mindset which leads to conscious livingis ‚modern‘ term simply means adopting a new mindset that is open, non-judgmental, and focused on the present moment. Although it is a modern concept, the roots and core ideas of mindfulness lie in Buddhism. ose who practice mindfulness also pay attention to their own thoughts and reac-tions and to the fact that change is constant. e idea of accepting change is very benecial because much of our pain and suering comes from not accepting or resisting change.Mindfulness and meditation go together perfect-ly; one complements the other. erefore there are some specic meditations integrated in this course, such as the body scan meditation or the seated meditation and so on. If you have adop-ted a mindful mindset, it does not mean that you only need to practice mindfulness meditation; Any type of meditation practice works well with mindfulness.Eight weeks course for a conscious, self-determined and wonderful life.AnzeigeWhat is a mindful mind-set?‚Mindfulness means paying attention in a particu-lar way; on purpose, in the present moment, and non-judgmentally‘. Jon Kabat-Zinnerefore, mindfulness is the practice of being awa-re in every possible moment, while maintaining a non-judgmental view, and at the same time obser-ving your own physical and emotional reactions.is is a 8 weeks course and I will guide you through. It is a great honour for me to be able to ac-company you during this time. It is a very valuable and important path that I will walk with you.Love & Light Your Mindfulness Teacher Martina70
Eight weeks course for a conscious, self-determined and wonderful life.This mindfulness XL training which lasts 8 weeks is very special and profound. We are doing a lot exercises and kind of medita-tions. To get a deeper look into the history, the science and eectiveness of mindful-ness in each session you get a presentation which are giving you more insights. You will love it.71